Bericht: HSC – HSG Würm-Mitte

Bericht: HSC – HSG Würm-Mitte

Klare Sache für den HSC

Aufsteiger HSG Würm-Mitte war mit der Erwartung zum HSC Bad Neustadt gereist, ein handballerisches Schmankerl von Seiten des Tabellenführers serviert zu bekommen. Die HSC-Spieler taten ihnen den Gefallen, machten ihrem neuen Namen Rotmilane alle Ehre und rupften den Kontrahenten wie eine Martinigans. Am Ende zeigte die Anzeigetafel einen 40:23-Sieg des HSC. Zur Halbzeit hatte es 22:12 geheißen.

Gegner schont Leistungsträger

„Das war für uns heute ein Bonusspiel“, erklärte HSG-Coach Markus Wuttke, „wir wussten, was uns erwartet, deswegen haben wir drei wichtige Spieler für die aus unserer Sicht vielversprechenderen nächsten Partien geschont.“ Der Rest des Teams geriet nach zwei schnellen Treffern von Ioannis Fraggis früh in Rückstand und versuchte in der Offensive sein Heil zunächst mit dem Einsatz eines siebten Feldspielers. Dies funktionierte allerdings nicht wie erhofft. Als Felix Schmidl, der diesmal durchspielte, seinen zweiten Treffer ins verwaiste Tor setzte, wurde wieder auf das konventionelle System umgestellt. Doch da hatten die Gastgeber zwischen der fünften und zehnten Minute ihre 4:2-Führung auf ein vorentscheidendes 9:2 ausgebaut. Wobei sich besonders Spielmacher Maximilian Schmitt, erfolgreichster Schütze des Abends, torhungrig präsentierte und mit seinem schnellen Antritt Lücken in der zentralen Defensivreihe der HSG offenlegte.

Konsequente Konter

Der Gegner brachte sich derweil durch einige technische Fehler im Angriff um den Ballbesitz, ihrem Spielaufbau schadete ansonsten die von Gary Hines wahrgenommene vorgezogene Position der 5:1-Deckung der Rhön-Grabfelder. „Da haben wir auch viel zu ängstlich gespielt“, monierte Wuttke, Verzweiflungswürfe in Zeitnot ließen die Hannawald-Schützlinge, die sich allesamt in die Torschützenliste eintrugen, Tempogegenstöße laufen. Die wurden von Hines und Fraggis verwertet. Der Grieche bekam im zweiten Durchgang neuerlich Oberschenkelprobleme und wurde von Max Kalliske auf Rechtsaußen ersetzt.

Der Vorsprung der Rot-Weißen pendelte sich ab Mitte der ersten Halbzeit auf acht bis zehn Tore ein, was es ihnen ermöglichte, „Schmankerl-Treffer“ zu erzielen. So beim 18. Treffer: Nach von Hines eingeleitetem Kempa auf Schmitt staunte nicht nur der HSG-Keeper Kai Kussmaul, der in der ersten Halbzeit kaum einen Wurf parieren konnte. Beim Gang in die Kabine gab es für den HSC-Trainer kaum etwas zu monieren, seine Anweisungen im Spiel beschränkten sich auf individuelle Feinjustierungen. „Mehr war von meiner Seite auch nicht notwendig, weil die Mannschaft sich wieder engagiert zeigte, kompakt stand und an die Leistungen der bisherigen Saison nahtlos anknüpfte“, sagte Hannawald.

Freiräume am Kreis

Der zweite Durchgang begann mit einem Treffer von Hines, der Mitte der zweiten Halbzeit von der Linksaußen-Position auf die halbrechte rückte. In den folgenden Minuten setzte die HSG auf eine offensivere Deckungsvariante (3:3), was aber auch kein probates Mittel gegen die einsetzende Torflut war, weil die Rhöner nun aufgrund der Freiräume ihr Kreisspiel forcierten. Davon profitierte besonders Franziskus Gerr, der einen persönlichen Saisonrekord feierte. Als dann Schmidl beim Stand von 30:16 auch noch einen Siebenmeter von Timo Kreusch parierte (42.), löste dies bei seinen Mitspielern einen zusätzlichen Motivationsschub aus.

Diese netzten weiter konzentriert ein, frech der Kempa-Treffer von Schmitt zum 34:19, weil da Vilim Leskovec eine Zeitstrafe in einer insgesamt fairen Auseinandersetzung absaß. Die HSC-Fans feuerten die Heimsieben Richtung 40-Tore-Marke an, was zwei Minuten vor Spielende durch den Kalliske-Treffer zum 39:23 realistisch wurde. Dies wollte Wuttke – „ich kann meinem Kollegen zum Spiel und dem absolut verdienten Sieg nur gratulieren“ – mit einer Auszeit 50 Sekunden vor dem Abpfiff verhindern.

Hines der gefeierte Mann

Doch in Überzahl brachte Florian Brunner mit einem unplatzierten Wurf die Bad Neustädter noch einmal in Ballbesitz. Diese ließen die Kugel von linkszügig in den rechten Rückraum rotieren, mit einem seiner gefürchteten Sprungwürfe über einen Drei-Mann-Block hinweg wurde Hines zum gefeierten Mann. „Nächste Woche geht es nach Lohr, dort erwartet uns mit Sicherheit eine stimmungsvolle Kulisse, da wäre es schön, wenn viele Fans uns unterstützen würden“, schloss der HSC-Übungsleiter die Pressekonferenz ab.

Zum Auswärtsspiel des HSC in Lohr am Samstag, 17. November, besteht eine Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus. Anmeldung: hsc-fanclub@gmx.de.

Die Statistik des Spiels
Handball: Bayernliga

HSC Bad Neustadt – HSG Würm-Mitte 40:23 (22:12)

Bad Neustadt: Schmidl 2, Weber (n. e.) – Fraggis 7, Schmitt 9/3, Bötsch 2, Hines 7, Singwald 4, Drude 1, Kalliske 1, Gerr 5, Leskovec 2.

Würm-Mitte: Kussmaul, Polta (26. bis 30.) – Brunner 5, Zwermann 4/1, Johann 2, Pickel 3, Kreusch 4, Filbry 1, Beckmann 3, Waterloo, Tinz 1.

Schiedsrichter: Abel (Stadeln)/Herpolsheimer (Erlangen-Bruck).

Zuschauer: 412.

Zeitstrafen: 4:6 Minuten.

Siebenmeter: 3/3:2/1.

Spielfilm: 9:2 (10.), 15:8 (20.), 22:12 (30.) – 29:16 (40.), 36:22 (55.), 40:23 (60.).

Quelle: Rhön- und Saalepost