Bericht: Regensburg – HSC

Bericht: Regensburg – HSC

Souveräner Sieg nach langer Anlaufzeit

Handball
Bayernliga SG Regensburg – HSC Bad Neustadt 23:26 (14:13)

Der HSC Bad Neustadt überstand auch den 17. Spieltag in der Bayernliga ohne Niederlage, entnahm aus dem Regensburger „Adlerhorst“ zwei Eier, sprich Punkte, und verteidigte dadurch seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den Tabellenzweiten DJK Waldbüttelbrunn. Dabei ähnelte die Dramaturgie der fairen Auseinandersetzung in der Domstadt der der vorherigen Begegnungen. Die Schützlinge von Chrischa Hannawald benötigten wieder zwanzig Minuten, um so richtig in die Partie zu kommen. Erst nach dem Seitenwechsel wurden die „Adler“ dominiert und deren Flügel gestutzt.

HSC ohne Neuzugang Galli

Die Hausherren schlossen ihre beiden ersten Angriffe durch ihre treffsichersten Schützen, Rückraumakteur Valentin Deml und den konterstarken Außen Florian Uhl, erfolgreich ab, kassierten dann aber den ersten Gegentreffer durch Konstantin Singwald. „Konstantin hatte der Gegner irgendwie nicht auf der Rechnung“, so sein Coach. Der zuletzt vorwiegend in der Deckung auffällige Singwald schöpfte aus seinem ersten Treffer sichtlich Selbstvertrauen und hämmerte in der Folgezeit dem SG-Keeper Maximilian Lotter die Harzkugel nur so um die Ohren. Seinen Mitspielern gelang dies allerdings zunächst nicht so gut, sie liefen bis zum nächsten Singwald-Treffer zum 6:6-Ausgleich stets einem Rückstand hinterher. Bis dahin hatte auch Vilim Leskovec zweimal eingenetzt. Er und Gary Hines vertraten Krisztian Galli abwechselnd auf der Spielmacherposition. „Krisztian stand leider nicht zur Verfügung. Er hatte bereits vor seiner Verpflichtung bei uns einen Urlaub gebucht, der nicht mehr storniert werden konnte“, berichtete Hannawald.

Rückstand zur Pause

Als die Heimsieben nach dem einzigen Treffer von Tim Vasold auf 9:7 (17.) erhöhte, ging dann doch ein Ruck durch das Team der Gäste, die nun von den Paraden von Nick Weber profitierten. Mannschaftskapitän Julian Bötsch (2) und Ioannis Fraggis sorgten in der Folge für die erstmalige Führung der Rot-Weißen (9:10/20.). Doch die Schützlinge von Kai-Uwe Petrul wollten sich nicht kampflos geschlagen geben und lagen nach drei Toren in Serie, die Deml, Linksaußen Tom Wuka und Spielmacher Samuel Orlovsky erzielten, wieder mit zwei Toren in Front. Hannawald war wenig über den Rückstand amüsiert, holte sich seine Mannen an die Außenlinie, forderte eine konzentriertere Deckungsarbeit und versuchte den Gegner mit einem Torhüterwechsel zu irritieren. Der Ein-Tore-Rückstand, Hines lochte per Siebenmeter zum 14:13 kurz vor dem Kabinengang ein, wurde von den mitgereisten Fans, „die uns lautstark unterstützten“ (Hannawald), als positive Option für den zweiten Durchgang gesehen.

Und wie schon in den bisherigen Rückrundenspielen ging der Tabellenführer den zweiten Durchgang dann auch forsch an. „Da haben wir einen wesentlich besseren Zugriff gefunden und vor allem unsere Angriffe mit erhöhter Konsequenz abgeschlossen“, freute sich der HSC-Coach. Nach Hines-Doppelpack und einem weiteren „Singwald-Hammer“ war erstmals ein Zwei-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Diese Führung gaben die Rhöner bis zum Ende des Spiel auch nicht mehr ab. Die „Adler-Fans“ durften zwischen der 31. und 40. Minute nur einmal bei einem Deml-Tor jubeln und trotz eines vergebenen Hines-Siebenmeters hatte der HSC den Vorsprung auf 19:15 (42.) ausgebaut. Ausgerechnet während einer Strafzeit für den SG’ler Daniel Mulitzke reduzierten dessen Mannschaftskameraden Marvin Hoppe und Florian Uhl den Rückstand aber wieder auf zwei Tore (20:22/52.).

Erfreuliches Luxusproblem

Doch die Gäste ließen nichts mehr anbrennen. Der im zweiten Durchgang für Linksaußen Linus Dürr auf dem Parkett stehende Martin Bieger („Auf der Linksaußenposition habe ich nun ein Luxusproblem“, freute sich der HSC-Trainer) netzte mit seinem ersten Saisontreffer zum 20:23 ein. Als dann auch noch Maximilian Kalliske, der für den teilweise glücklos agierenden Ioannis Fraggis auf Rechtsaußen beordert wurde, zwei Tore innerhalb von drei Minuten erzielte, war die Partie beim Stand von 21:25 fünf Minuten vor Schluss entschieden. Bieger erzielte zwei Sekunden vor der Schlusssirene in Unterzahl (Zeitstrafe für Maximilian Drude) den Treffer zum 23:26-Endstand. „Es war zwar wieder nicht alles Gold, was glänzte, aber wir haben zwei weitere Punkte auf dem Konto. Die nächsten wollen wir uns in acht Tagen in Haunstetten holen, was aber auch nicht im Schongang möglich sein wird“, bilanzierte Hannawald.

Regensburg: Lotter – Hoppe 1, Wuka 3, Deml 7/2, Uhl 4, Schindler, Csiki, Orlovsky 4, Mulitze, Kisner, Heinle 3, Vasold 1.

Bad Neustadt: Weber (1.- 22., ab 50.), Schmidl (23.- 49.) – Dürr, Fraggis 3/1, Bötsch 2, Hines 5/3, Bieger 2, Singwald 7, Drude 3, Kalliske 2, Leskovec 2.

Siebenmeter: 2/2 – 5/4.

Zeitstrafen: 6 – 2 Minuten.

Zuschauer: 300.

Schiedsrichter: Abel (Stadeln)/Herpolsheimer (Erlangen-Bruck).

Spielfilm: 3:1 (5.), 6:5 (10.), 7:6 (15.), 10:10 (20.), 12:11 (25.), 14:13 (30.) – 15:16 (35.), 15:18 (40.), 16:20 (45.), 18:22 (50.), 20:24 (55.), 23:26. (ba)

Quelle: Rhön- und Saalepost