Bericht: Waldbüttelbrunn – HSC

Bericht: Waldbüttelbrunn – HSC

Waldbüttelbrunn will es mehr

Handball
Bayernliga DJK Waldbüttelbrunn – HSC Bad Neustadt 28:25 (12:11)

Am letzten Spieltag hat es die Rotmilane des HSC Bad Neustadt doch noch erwischt. „Wir wollten die Runde zwar ungeschlagen absolvieren“, so Trainer Chrischa Hannawald nach der 25:28-(11:12)-Niederlage des Meisters beim Zweiten DJK Waldbüttelbrunn, „aber es hat nicht sollen sein, weil der Gegner am Samstagabend insgesamt den größeren Willen aufs Parkett gebracht hat.“ Es war also Kopfsache, die Gastgeber wollten vor ausverkauftem Haus unbedingt noch die Vizemeisterschaft feiern, beim Meister spukte doch einigen Akteuren ungewollt die Relegation im Kopf herum, tunlichst wollte man Verletzungen vermeiden.

Kampfstarke Waldbüttelbrunner

„Dies immerhin ist gelungen“, informierte der Trainer, „nach Stand der Dinge steht mir der komplette Kader am Samstag beim Spiel in Blaustein zur Verfügung“. Solche Sorgen muss sich DJK-Coach Dusan Suchy nicht mehr machen, er sah vom Anpfiff weg kampfstarke DJK-Schützlinge, die aber erst einmal in Rückstand gerieten, als Krisztian Galli Keeper Max Feuerbacher das Nachsehen gab. Dieses Duell sollte es im Laufe der Begegnung noch öfters geben, meist mit besserem Ende für den HSC-Spielmacher, der sich immer wieder in das gegnerische Abwehrzentrum warf und außerdem fünf Siebenmeter verwertete.

Dass er überhaupt an die Linie trat, war der Tatsache geschuldet, dass beim Stand von 5:3 Ioannis Fraggis einen Strafwurf vergeigte, was die Hausherren nach einem Treffer von Lukas Tendera zur erstmaligen Drei-Tore-Führung nutzten. Diese wuchs sogar auf vier Treffer an, weil sich Julian Bötsch im insgesamt nicht zimperlich geführten Unterfrankenderby eine Zeitstrafe einhandelte, die Überzahlsituation nutzte DJK-Torjäger Nils Kwiatkowski eiskalt aus. Überzahl spielen und nutzen können aber auch die Bad Neustädter, die während einer Zeitstrafe für Tobias Glöggler nach Treffern von Galli, Bötsch und Konstantin Singwald den Anschluss schafften. Singwald bekam diesmal viel Spielzeit in der Offensive, vertrat dort Gary Hines, der fast nur in der Defensive agierte.

Pausenführung der Heimsieben

Der Ausgleich wollten den Hannawald-Schützlingen in den nächsten Minuten erst einmal nicht gelingen, weil Ex-HSC-Spieler Felix Wolf zum 8:6 einnetzte. Mit Rückstand wollte Hannawald aber nicht in die Kabine gehen, holte sich seine Spieler beim Zwischenstand von 10:8 an die Außenlinie, Singwald und Maximilian Drude netzten postwendend zum Ausgleich ein. Doch die Gäste-Deckung ließ sich danach zweimal von Julian Stumpf überlisten, was der Heimsieben doch noch eine Pausenführung einbrachte.

Der Vorsprung wurde vom Vizemeister, der den Gästen nach Spielende fair zur Meisterschaft gratulierte, aber erst einmal nicht verteidigt. Die Rhön-Grabfelder kamen immer wieder zum Ausgleich, ausgerechnet während einer Zeitstrafe für Hines warf Singwald seine Farben mit 15:14 in Führung. Als DJK-Mannschaftskapitän Manuel Feitz in seinem Abschiedsspiel mit einem Strafwurf an Nick Weber scheiterte und Bötsch im Gegenzug zum 16:14 einnetzte, schien die Partie doch zugunsten des Favoriten zu kippen.

24:21 bedeutet die Entscheidung

Doch der Gastgeber, der nun endgültig auf seine euphorischen Fans bauen konnte, mobilisierte noch einmal alle Kräfte, schaffte während einer Drude-Zeitstrafe nicht nur durch einen Feitz-Strafwurf den Ausgleich zum 18:18, sondern setzte sich nach dem 20:20 durch Treffer von Tendera, Wolf und Stumpf ab, beim 24:21 war die Entscheidung sechs Minuten vor dem Abpfiff gefallen.

„Die Mannschaft hat dann zwar noch einmal alles gegeben“, so Chrischa Hannawald, kämpfte sich während einer Zeitstrafe für Wolf durch Tore von Singwald und Galli noch einmal auf 23:24 heran, doch zur Punkteteilung reichte es nicht mehr, weil die Waldbüttelbrunner jeden Gegentreffer mit einer erfolgreichen Offensivaktion beantworteten. „Wenn der Gegner besser ist, muss man eine Niederlage akzeptieren“, sagte Hannawald. Diesen Satz will er am Wochenende aber nicht wiederholen. Aus der Liga steigen die HSG Würm-Mitte, der Eichenauer SV, der TSV Rothenburg und der TSV Haunstetten ab, sollte dem HSC nicht der Sprung in die Dritte Liga gelingen, gesellt sich zu diesem Quartett noch der TSV Lohr.

Waldbüttelbrunn: Feuerbacher, Schöler – Dutz, Stumpf 5, Beißner, Wolf 3, Feitz 4/4, Tendera 5, Glöggler 3, Issing 3, Kwiatkowski 4, Kirchner, Renz 1. Bad Neustadt: Schmidl, Weber (ab 41.) – Dürr, Fraggis 2, Bötsch 3, Hines, Bieger 2, Singwald 5, Drude 2, Kalliske, Rastner, Leskovec, Galli 11/5. Schiedsrichter: S. Haderlein/T. Haderlein (Nürnberg). Siebenmeter: 5/4:6/5. Zeitstrafen: 10:6 Minuten. Spielfilm: 5:3 (10.), 8:6 (20.), 12:11 (30.) – 14:15 (40.), 22:20 (50.), 28:25 (60.). (ba)

Quelle: Rhön- und Saalepost