Saisonrückblick der Rotmilane 18/19

Saisonrückblick der Rotmilane 18/19

Eine aufregende und lange Saison 2018/2019 liegt hinter den Rotmilanen. Eine Saison, die recht ungewiss begann nach dem bitteren Abstieg in der Vorsaison aus der 3. Liga. Der Neuanfang lautete Bayernliga – und dieser gipfelte schließlich in einem souveränen Meistertitel und einer komplizierten Relegation. Am Ende zählte jedoch nur der Aufstieg, der nach einem Heimsieg gegen Dinslaken vollendet wurde. Aber welche Etappen mussten bis dahin bewältigt werden? Jetzt in der Sommerpause werfen wir einen kleinen Blick zurück: Der Saisonrückblick der Rotmilane 18/19!

Mai 2018

Nach einer Niederlage bei Groß-Bieberau steigt der HSC nach 26 Jahren Regionalliga / 3. Liga ab und muss den bitteren Abstieg in die Bayernliga hinnehmen. Nur eine Tage nach dieser Tristesse schießen schon die ersten Gerüchte ins Kraut, welcher Trainer den Verein direkt zurück in die 3. Liga führen soll. Dabei fällt auch der Name des ehemaligen Nationaltorhüters Chrischa Hannawald, der eine Handballschule im Kreis Schweinfurt betreibt. Kurze Zeit später wird die Verpflichtung von Hannawald offiziell.

Juni 2018

Der Bayerische Handball-Verband veröffentlicht die ersten Termine des neuen Spielplans. Demnach beginnt die Bayernligasaison für die Rotmilane mit einem Auswärtsspiel beim vor Saisonbeginn hoch gehandelten und ambitionierten HT München. Das Ende der jeweiligen Halbserien geht jeweils gegen die DJK Waldbüttelbrunn – ganz besondere Spiele, wie sich im späteren Jahresverlauf zeigen sollte.

Juli 2018

Im Rahmen der Vorbereitung steht im Molten-Cup des Verbandes das erste Pflichtspiel gegen die DJK Waldbüttelbrunn an. Mit dabei ist auch Neuzugang Ioannis Fraggis, der die Lücke von Jan Wicklein schließen soll. Dieser verabschiedete sich nach etlichen Jahren in Bad Neustadt in Richtung Ferndorf in die 2. Liga. Das Pokalspiel ist letztlich ein Muster ohne Wert. Der HSC siegt mit 40:13, die DJK tritt ausschließlich mit Spielern ihrer 2. Mannschaft und A-Jugend an. Die Stammspieler befinden sich zu diesem Zeitpunkt im vorher organisierten Trainingslager.

August 2018

Ein Testspiel gegen den ehemaligen Ligakontrahenten TV Großwallstadt steht an. Der HSC zieht sich bei der 22:27-Niederlage achtbar aus der Affäre. Fraggis zeigte sich dabei unter anderem bei Tempogegenstößen gefährlich. Auch die anderen Neuzugänge, der neue Kapitän Julian Bötsch und Maximilian Drude, trugen sich sofort in die Torschützenliste ein. In einem weiteren Vorbereitungsspiel gewinnen die Rotmilane unter anderem beim Drittligaaufsteiger Erlangen-Bruck mit 28:17. Die Frühform passt auch nach dem Testsieg bei Suhl/Goldlauter oder gegen Ligakontrahent Rothenburg.

September 2018

Auch in der 2. Pokalrunde hat der HSC leichtes Spiel. In Nürnberg gewannen die Bad Neustädter zunächst bei Gastgeber Flügelrad klar mit 31:17, auch gegen Regensburg gab es einen klaren Erfolg (21:12). Doch auch im abschließenden Spiel zeigte sich der fragwürdige Wert des Pokalwettbewerbs, da Regensburg lediglich mit seiner 2. Mannschaft angetreten ist. Der erhoffte Härtetest gegen einen Ligarivalen fiel also aus, dafür gelang souverän der Einzug in die 3. Runde. Am 15. September beginnt endlich die neue Saison mit dem Härtetest beim Mitfavoriten HT München. Die ungewisse, neue Reise muss der HSC ohne seine verletzten Außen Martin Bieger und Ioannis Fraggis beginnen, was sich jedoch nicht als entscheidender Nachteil erweisen sollte. Am Ende stand ein souveräner 32:24-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel, satte 20 Treffer gelangen schon vor der Pausensirene. Eine Woche später glückt auch eine erfolgreiche Heimpremiere gegen einen alten Bekannten aus Drittligazeiten, dem TSV Friedberg. In einem torarmen Spiel dominieren die Torhüter, die Rotmilane siegen mit 20:15. Zum Monatsende müht sich der HSC mit einem knappen Sieg gegen Main-Tauber (24:22) in das Finalturnier im Pokal.

Oktober 2018

In der Liga wartet auf die Rotmilane am Einheitsfeiertag der erste Härtetest bei der zweiten Mannschaft von Zweitligist Rimpar. Dank des Siegtreffers vom Ex-Rimparer Julian Bötsch können die Rot-Weißen den ersten Punktverlust der Saison hauchdünn vermeiden (21:20). In der Folgezeit werden die Zuschauer am Schulberg mit einem 31:17-Kantersieg gegen Regensburg verwöhnt. Auch dem TSV Haunstetten erteilen die Hannawald-Schützlinge mit einem 30:13-Sieg eine Lehrstunde. Auch Günzburg nimmt danach keine Punkte aus Bad Neustadt mit (32:24), der Tabellenführer thront weiter ungeschlagen an der Spitze. Abseits des Parketts gibt es eine Änderung auf der Position des Vereinsvorsitzenden. Volker Thiel übernimmt von Dieter Schulz, der seinen zuvor seinen Verzicht erklärte, aber weiterhin als Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH agiert. Zu einem besonderen Testspiel kommt es Ende des Monats, als die amerikanische Nationalmannschaft in Bad Neustadt weilt. Die Partie verlieren die Bad Neustädter, auch, weil Gary Hines ungewohnterweise gegen seine Mitspieler trifft. Der Monat wird mit einem 30:24-Sieg beim Eichenauer SV erfolgreich abgeschlossen, wobei zur Pause überraschend der Gastgeber mit drei Treffern in Front lag.

November 2018

Mit einem denkwürdigen Auswärtssieg beginnt der November. Bei Landshut siegt der HSC mit satten 24 Treffern Differenz (38:14). Maxi Schmitt trifft dabei zweistellig. Die Rotmilane, die zuvor ihr neues Logo für die 1. Mannschaft vorstellen, lassen auch Würm-Mitte beim 40:23 keine Chance. Erstmals fällt am Schulberg die magische 40-Tore-Grenze, die umjubelt gefeiert wird. Etwas Aufregung gibt es, nachdem der Verein seinen Rückzug vom Final-Four-Turnier im Pokal erklärt. Ein Grund war die Vergabe des Turniers zum TSV Friedberg. Der Auswärtssieg beim TSV Lohr ist allen voran für den Lohrer Maxi Schmitt ein ganz besonderer Abend. Erst recht, nachdem er mit neun erzielten Treffern zum Matchwinner avanciert.

Dezember 2018

Der Jahresendspurt beginnt mit einem klaren 32:16-Heimsieg gegen Rothenburg. In Bayreuth war der erste Punktverlust eigentlich schon verbucht. Mit einem verwandelten Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit durch Ioannis Fraggis wird auch dieser schwere Brocken aus dem Weg geräumt, der HSC bleibt verlustpunktfrei. Die Schiedsrichter entschieden aufgrund eines Foulspiels mit anschließender roten Karte in den letzten 30 Sekunden auf Strafwurf für den Gast. Rund eine Woche vor Weihnachten platzt die Bürgermeister-Goebels-Halle beim Spitzenspiel gegen Waldbüttelbrunn mit über 1000 Zuschauern aus allen Nähten. Die Hausherren müssen den verletzten Kapitän Julian Bötsch ersetzen und kassieren prompt mit dem letzten Angriff den Ausgleich der Gäste (24:24) und damit den ersten, unnötigen Punktverlust. Waldbüttelbrunn schickt nach Spielende eine Kampfansage in Richtung Rhön, der HSC habe das schwerere Restprogramm und auch die finale Saisonpartie steigt bei der DJK. Es sollte im neuen Jahr schließlich schnell anders kommen, als gedacht. Viel schwerer noch als der Punktverlust wog die Verletzung von Maxi Schmitt, der sich schwer am Knie verletzte und die gesamte Rückrunde zum Zuschauen verdammt war.

Januar 2019

Im neuen Jahr darf Bad Neustadt mit Außen Linus Dürr von den Wölfen ein neues Gesicht in der Rhön begrüßen. Trotz Verletzungssorgen wird auch das erste Ligaspiel des neuen Jahres gegen München souverän gewonnen (27:17). Mit Krisztian Galli von Suhl/Goldlauter wird der erhoffte Ersatz für den verletzten Schmitt gefunden und verpflichtet.

Februar 2019

Die Partie in Friedberg sollte noch für längere Zeit für Gesprächsstoff sorgen. Der HSC gewann diese zwar am Ende knapp mit 25:22, die Hausherren legten gegen die Wertung des Spiels aber aufgrund von Zählfehlern des eigenen Kampfgerichtes Protest ein. Der Protest von Friedberg wird schließlich einige Wochen später abgeschmettert. Unterdessen behalten die Rotmilane trotz schwieriger personeller Situation auch im Derby vor heimischem Publikum die Oberhand (24:19) und freuen sich danach mindestens genauso über den Ausrutscher von Meisterschaftsrivale Waldbüttelbrunn in Rothenburg. In Regensburg gewinnen die Hannawald-Schützlingen dank einer starken zweiten Hälfte mit 26:23. Auch die Aufgabe Haunstetten wird schließlich ohne große Probleme gelöst (24:17). Da Waldbüttelbrunn erneut Federn ließ, wird die Meisterschaft immer konkreter.

März 2019

Dank neun Treffer von Max Drude gewinnt der HSC sein Faschingsheimspiel gegen den Eichenauer SV (31:19) und baut die Tabellenführung weiter aus. Auch der ambitionierte VfL Günzburg kann dem HSC trotz großer Hoffnung im Vorfeld kein Bein stellen. Stattdessen zieht der Gast voll durch und feiert einen eindrucksvollen 31:20-Erfolg. Es folgt ein doppelter Punktgewinn gegen Landshut (36:26) und eine überraschende Rückkehr. Der ehemalige HSC-Jugendspieler Léon Rastner streift sich nach langer Verletzungszeit wieder das HSC-Trikot über. Nach dem knappen Auswärtssieg beim Schlusslicht Würm-Mitte (21:18) knallen schließlich überraschenderweise schon die Sektkorken. Da die DJK Waldbüttelbrunn zuhause nur ein Unentschieden holt, ist die Meisterschaft für die Bad Neustädter schon etliche Spieltage vor dem Ende fix, die Rückreise wurde eine einzige Party.

April 2019

Statt Meister-Blues hält der HSC im April auch den TSV Lohr in Schach (24:18). Für Léon Rastner ist es die umjubelte und emotionale Rückkehr auf den Schulberg, die er gar mit einem Treffer krönt. Da fließt nach dem Spiel auch die eine oder andere Träne. In Sachen Geschäftsführung bekommt Dieter Schulz fortan Unterstützung vom Trio André Härder, Sebastian Kubik und Felix Schmidl. Schulz bleibt jedoch weiterhin Geschäftsführer. Der Meister tut sich danach in Rothenburg sehr schwer. Dank eines gehaltenen Strafwurfes von Goalie Nick Weber landen aber die nächsten zwei Punkte auf dem HSC-Konto (28:27). Die Abschiede von Maximilian Schmitt und Konstantin Singwald werden bekannt. Beide werden im letzten Ligaheimspiel inklusive Meisterehrung durch den Verband gegen Bayreuth würdig verabschiedet. Der klare 29:15-Heimsieg rückt an diesem emotionalen Abend eher in den Hintergrund.

Mai 2019

Im letzten Ligaspiel der Saison erwischt es den zuvor ungeschlagenen Meister doch noch. Die anstehende Relegation steckt schon zu sehr in den Köpfen, die DJK Waldbüttelbrunn siegte mit 28:25 und fügte dem HSC damit die einzigen drei Minuspunkte der gesamten Saison zu. Aufgrund einer Ligareform steigen die Landesmeister ausgerechnet in dieser Saison nicht direkt auf. Der HSC muss deswegen in die Aufstiegsrelegation, in der ersten Runde geht es gegen den Meister aus Baden-Württemberg, den TSV Blaustein. Dank des starken Krisztian  Galli verlieren die Rotmilane die Partie nur knapp mit 28:27, zeigen aber schon in diesen ersten 60 Minuten Schwächen gegen die offensive Abwehr der Blausteiner. Diese fügen dem HSC im Rückspiel auf dem Schulberg die empfindlichste Niederlage der gesamten Saison zu und steigen nach dem 32:24-Auswärtssieg in die 3. Liga auf.

Julian Bötsch und Co. müssen dagegen in einer 2. Relegationsrunde nachsitzen. In einer Dreierrunde geht es zunächst in ein Auswärtsspiel beim TV Kirchzell, das kurz vor dem Ende ob eines Rückstandes von drei Treffern schon verloren schien. Dank des Ausgleichs des wieder genesenen Franziskus Gerr gelingt der unglaublich wichtige Punktgewinn. Im abschließenden Heimspiel am Vatertag gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken war daher klar: Gewinnt der HSC, ist der Aufstieg fix, unabhängig vom Ergebnis des Spiels Dinslaken gegen Kirchzell. Und die Erleichterung und der Jubel ist schließlich riesengroß nach dem verdienten 29:23-Sieg gegen Dinslaken. Die direkte Rückkehr in die 3. Liga ist perfekt. Nur zwei Tage später folgt Kirchzell dem HSC auch noch in die 3. Liga.

Die Erleichterung und der Jubel sind riesengroß nach dem direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga; Foto: Thomas Euring.