19. Spieltag: HSC ROTMILANE – HC Elbflorenz II 27:25 (12:15)

19. Spieltag: HSC ROTMILANE – HC Elbflorenz II 27:25 (12:15)

Der HSC Bad Neustadt gibt noch nicht auf

Der HSC schlägt Elfblorenz II mit 27:25. Warum sich das Team vom Halbzeitrückstand nicht aus der Bahn werfen ließ und welche Rolle Max Bauer bei der Wende spielte.

Der Versuch der Rotmilane des HSC Bad Neustadt, sich mit einem Sieg am eigenen Schopf ein wenig aus dem Abstiegssumpf Richtung rettendes Ufer zu ziehen, ging am Samstagabend nach einer nervenaufreibenden Partie auf. Der Tabellenletzte besiegte den HC Elbflorenz II mit 27:25 (12:15). „Weil die Mannschaft trotz zeitweise klaren Rückstands nie den Kampf aufgegeben hat und dabei auch von den engagierten Fans, denen unser Dank gebührt, zu jeder Zeit unterstützt wurde“, zeigte sich Coach Frank Ihl nach dem Abpfiff erleichtert.

Martin Biegers Rückkehr erweist sich als wertvoll

Dessen Vorhaben, dieses Spiel zu gewinnen, ging auf, „obwohl wir in der ersten Halbzeit in der Defensive nicht kompakt standen und unser Positionsangriff nicht so umgesetzt wurde, wie wir es eingeübt und geplant hatten.“ In den Anfangsminuten allerdings schon, denn da brachten Linksaußen Martin Bieger, dessen Rückkehr ins Team nicht nur wegen seiner sechs Treffer wertvoll war, und Vilim Leskovec ihre Farben mit 2:0 in Führung. Die Gäste aus Dresden hielten aber mit Dynamik dagegen, schlossen ihre Offensivaktionen recht schnell ab und überrumpelten so die Hausherren.

Elbflorenz baut seinen Vorsprung auf vier Tore aus

Während einer Zeitstrafe für Max Bauer brachte Oskar Emanuel Elbflorenz erstmals in Front. Im Gegenzug gelang Martin Bieger mit seinem dritten Treffer in den ersten zehn Minuten sofort der Ausgleich, doch kurz darauf setzten sich die Sachsen zum Zwischenstand von 5:7 ab. Als Max Drude, der erst im zweiten Durchgang so richtig in Fahrt kam, auf 7:9 verkürzte, legten die Schützlinge von Erich Reich einen Zahn zu, bauten ihren Vorsprung erstmals auf drei und nach einem erfolgreichen Sprungwurf ihres routinierten Rechtsaußen Rene Boese auf vier Tore aus (8:12/21.).

Den Unterschied bis dahin machten auch die Torhüterleistungen aus. Während Nick Weber, der dann Felix Schmidl Platz machte, sich kaum in Szene setzen konnte, brachte sein Gegenüber Max Mohs die HSC-Schützen zunehmend zur Verzweiflung. Das Spiel schien den Gastgebern aus den Händen zu gleiten. Eine Umstellung, Jure Fistonic übernahm die Rolle des Spielmachers von Gary Hines, zeigte wenig Wirkung. Immerhin hielt nun Schmidl den Rückstand in Grenzen, konnte aber wegen eines weiteren Emanuel-Treffers den Drei-Tore-Rückstand beim Kabinengang nicht verhindern. „Das Halbzeitergebnis war aus unserer Sicht nicht so niederschmetternd, als dass wir uns hätten aufgeben müssen“, sagte Frank Ihl, „Aufholjagden zu Beginn der zweiten Halbzeit standen bei uns in dieser Saison schon mehrmals an, mit solchen Gegebenheiten wusste die Mannschaft meist umzugehen.“

Hektischer Beginn nach der Pause

Der Rückstand blieb bis zur 37. Minute stabil (14:18), beide Seiten spielten in dieser Phase recht hektisch, symptomatisch war ein leichtsinniger Fehlpass von Vilim Leskovec, den Elbflorenz in Unterzahl mit einem Treffer bestrafte. Ab diesem Zeitpunkt kippte die Begegnung. „In unser Angriffsspiel schlichen sich jetzt viele Fehler ein, die es Bad Neustadt erlaubten, zu einfachen Toren zu kommen“, analysierte HC-Trainer Reich. Stürmerfouls, Schrittfehler und Fehlpässe häuften sich nun bei den Sachsen: „Auch mit der Torhüterleistung war ich dann nicht mehr zufrieden.“

Der Glaube an einen Heimsieg kehrt auf die Tribüne zurück

Bad Neustadt kam „über Kampf ins Spiel zurück“, fand Ihl, witterte Morgenluft und glich durch einen Hattrick des nun auftrumpfenden Max Bauer zum 18:18 aus. Als Vilim Leskovec, der recht konzentriert seine Würfe nahm, zehn Minuten vor dem Abpfiff die Kugel zum 21:20 in den Winkel hämmerte, stand die Halle Kopf. Der Glaube an den zweiten Heimsieg in Folge war auf die Tribüne zurückgekehrt. Den 22:23-Rückstand egalisierte Drude fünf Minuten vor Matchende, Gary Hines per Konter brachte den Tabellenletzten wieder in Front. Die Führung baute Bauer mit seinem vierten verwandelten Siebenmeter zum 25:23 aus. Da waren dann noch drei Minuten zu absolvieren.

Frank Ihl: „Können auch gegen Groß-Bieberau punkten“

In denen ließ Bad Neustadt nichts mehr anbrennen. Vilim Leskovec und Max Bauer erzielten die letzten beiden Treffer für den HSC. „Mit dieser Moral müssen wir auch das nächste Heimspiel nächste Woche gegen Groß-Bieberau bestreiten. Wir können auch da punkten, wenn wir die in der zweiten Halbzeit gezeigte Durchschlagskraft wiederholen können“, sagte Frank Ihl. „Dass unser Spiel manchmal etwas grob und nicht immer wie Handball aussieht, ist verzeihlich, wenn sich der Erfolg einstellt, aber in dieser Hinsicht sollten und wollen wir uns verbessern.“

Die Statistik des Spiels
Handball: 3. Liga Mitte

HSC Bad Neustadt – HC Elbflorenz II 27:25 (12:15)

Bad Neustadt: Weber, Schmidl (ab 23.) – Kleinhenz, Fraggis, Hines 2, Bieger 6, Trautvetter, Drude 5, Kalliske, Fistonic 1, Gerr, Leskovec 5, Bauer 8/4.

Elbflorenz: Mohs (bis 53.), Vogt (ab 53.), Prager – Weinand 1, Kleinert 2, Emanuel 7, Boese 5/3, Cornelius 3, Cal 1, Burmeister, Wellner 6, Neufing, Große, Arend.

Schiedsrichter: Ekk (Wiesbaden)/Walter (Gießen).

Zuschauer: 410.

Siebenmeter: 5/4:4/3.

Zeitstrafen: 8:6 Minuten.

Spielfilm: 5:5 (10.), 8:11 (20.), 12:15 (30.) – 16:18 (40.), 21:20 (50.), 27:25 (60.).

Quelle: Rhön- und Saalepost