Ein halbes Jahr Pionierarbeit bei den Jungmilanen – Sebastian Kirschke als erster FSJler beim HSC Bad Neustadt

Ein halbes Jahr Pionierarbeit bei den Jungmilanen – Sebastian Kirschke als erster FSJler beim HSC Bad Neustadt

  • Der Neustädter Sebbo Kirschke erster HSC FSJler

  • FSLler inzwischen wichtige Größe bei den Neustädter Nachwuchshandballern

  • C-Fachtrainer-Lizenz erfolgreich absolviert

  • Voll in das Trainings- und Vereinsgeschehen integriert

  • Corona als besondere Herausforderung für den jungen Trainer

Der HSC Bad Neustadt stellt sich seit ein paar Monaten mit dem Projekt „Jungmilane“ im Nachwuchshandball neu auf. Seit einem halben Jahr ist in diesem Rahmen der erste FSLler bei den Rotmilanen aktiv. „Wir haben uns im Frühjahr die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber es war mit Blick auf unsere Pläne, die Nachwuchsarbeit neu aufzustellen, absolut richtig ein freiwilliges soziales Jahr anzubieten.“ so der HSC-Vorsitzenden Volker Thiel, wenn er über den ersten FSJler der Vereinsgeschichte des HSC Bad Neustadt spricht. „Und mit Sebastian „Sebbo“ Kirschke hätten wir keinen Besseren für diese Phase der Vereinsentwicklung finden können. Seit Ende August ist der 21-jährige Gartenstädter in seinem Freiwilligen Sozialen Jahr bei seinem Neustädter Heimatverein. Für die Verantwortlichen des HSC und Sebbo ist es eine Win-Win-Situation. Sebbo ist von Kindesbeinen an Handballer beim HSC. Die Bürgermeister-Goebels-Halle steht nicht allzu weit entfernt von seinem Elternhaus in der Gartenstadt. Für Sebastian ist die Halle wie ein zweites Zuhause geworden. Gleich zu Beginn seines Freiwilligen Sozialen Jahres im August hat Sebastian seine C-Fachlizenz Handball in Großwallstadt absolviert und ist seitdem bis zum zweiten Corona-Lockdown fast jeden Tag in der Halle bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen des HSC und von Handball Bad Neustadt, der Kooperation von VfL und HSC im Kinderhandball gewesen.

Der neue Jugendkoordinator der Jungmilane, Frank Ihl, hat Sebbo als Mentor unter seine Fittiche genommen und lobt seinen Schützling: „Er lernt schnell und ist in der Lage heute sowohl qualifizierte Trainingseinheiten als auch als Coach Spiele der Jugendmannschaften erfolgreich zu begleiten“. Sebbo ist inzwischen auch fest im erweiterten Kader der Rotmilane etabliert und sammelt dort wertvolle Erfahrungen aus dem Trainingsbetrieb der Drittliga-Mannschaft. Sebbo ist als Mensch ein wichtiger Baustein und in seiner Aufgabe als FSJler ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den der Verein jetzt geht. Nämlich aus den eigenen Reihen Leute zu entwickeln, in deren Ausbildung zu investieren und ihnen eine sportliche Perspektive zu geben – sei es als Schiedsrichter, Spieler oder als Trainer. „Sebbo genießt unser ganzes Vertrauen. Er ist in allen Kinder- und Jugendmannschaften als Trainer oder Betreuer integriert. Er macht das echt toll.“ freut sich Peter Hahn, der mit Frank Ihl den FSJler betreut.
Für den HSC ist es wichtig jemanden zu haben, der sportlich qualifiziert ist und der mehr oder weniger den ganzen Tag für den HSC und den Handball da ist. „Bei uns ist das Sebbo. Er ist unglaublich engagiert.“ Er lebt gerade für den Handball und lebt einen Traum, der nur von Corona eingegrenzt wird. „Es ist eine tolle Aufgabe im Kontakt mit den Kindern zu sein. Zu sehen, dass viele von den Kids sich in sehr kurzer Zeit entwickeln und Fortschritte machen“, freut den jungen Rotmilan-Torhüter. Konsequent dranbleiben und die Jungs aus dem Haus in die Halle oder zum Workout zu locken, ist echt eine Herausforderung. Die Trainingsintensität und -häufigkeit ist hoch. Wir haben bei den wenigen Spielen, die wir hatten, gesehen, dass unsere „neue“ Handschrift sichtbar wird. Das ist echt cool.“ Natürlich haben sich die Jungmilane ehrgeizige sportliche Ziele gesetzt, die auch Sebastian reizen. Dennoch ist ihm die soziale Komponente der Arbeit im HSC wichtig.  Handball ist ein Mannschaftssport, in dem vor allem der Spagat zwischen Leistungsorientierung und Breitensport gelingen muss. Jeder Spieler wird gebraucht. Natürlich ist es spannend mit ehrgeizigen Spielern zu arbeiten. Aber gerade die Kinder, die Handball als Hobby spielen, gilt es zu motivieren und so gut auszubilden, dass sie Spaß am Handball haben.

Corona macht das alles nicht leichter. Die Hallen sind zu. Die Schulen bieten keinen oder kaum Sportunterricht an. Da sind Sportvereine und Eltern gefragt, die Jungs mit verschiedenen Trainingsangeboten anzusprechen und zu motivieren. „Ohne den FSLler wäre das kaum möglich.“, so Peter Hahn aus der HSC-Vorstandschaft. „Nachdem wir im Frühsommer schon sehr früh ein Outdoor-Training für alle Jugend-Mannschaften angeboten haben, ist es jetzt Sebbos Hauptaufgabe ein online-Trainingsprogramm zu konzipieren und durchzuziehen.“ Er hat sich ein kleines Studio mit Trainingsgerät, Kamera und Notebook aufgebaut, von dem aus er mindestens dreimal in der Woche online mit den Jungs von D- bis B-Jugend über Smartphone, Tablet oder Notebook trainiert. „Wir wollen und dürfen den Kontakt zu den Jungs auf keinen Fall verlieren. Es ist ungewohnt, aber viele sind gut dabei. Sebastian geht auf die Kinder und deren Eltern zu, denn es geht nicht nur um Handball, sondern darum, dass die Kinder in Bewegung bleiben und sich fit und gesund halten.“ sagt Frank Ihl. Während Corona sind Ausgangsverbote, schlechtes Wetter, Zocken vor Computer und Playstation mächtige „Gegner“.  Und die Kinder sollen verstehen, dass es sich lohnen wird trotzdem aktiv zu sein. Sebastian bietet zusammen mit dem HSC-Team Möglichkeiten einiges an. Und dennoch: „Bei dem ein oder anderen wäre manchmal mehr Unterstützung der Eltern hilfreich.“ wünscht sich Sebastian. Die Aufgabe des FSJlers ist vielschichtig und bietet viele Möglichkeiten sich auszuprobieren. Vor allem freut sich Sebastian aber auf die Zeit, wenn wieder „richtiges“ Training stattfindet und endlich der Ball wieder fliegt. Für die Verantwortlichen beim HSC ist klar: auch in Zukunft soll es ein FSJ-Angebot geben. Die Suche nach einem Nachfolger für Sebastian bereits begonnen.

Für Rückfragen steht zur Verfügung: Peter Hahn, 0172-6127995