Dauermahner Hannawald sieht sich bestätigt
Handball (ba)
Bayernliga Männer
Eichenauer SV – HSC Bad Neustadt 24:30 (16:13)
Unerwartet große Probleme hatte Tabellenführer HSC Bad Neustadt mit Aufsteiger Eichenauer SV. Aber nur in den ersten 40 Minuten. „Wir sind schwer ins Spiel gekommen“, sagte HSC-Coach Chrischa Hannawald nach dem 30:24-(13:16)-Sieg seiner Sieben. „Uns steckte die lange Anfahrt irgendwie in den Knochen, was der Konzentration nicht förderlich war.“
Aus der Distanz in den Winkel
Gerade die sonst so stabile 6:0-Deckung funktionierte nicht wie gewohnt, „wobei Nick Weber noch Schlimmeres verhindert hat“, so Hannawald. Gerade den halblinken ESV-Rückraumschützen Christian Lieb bekamen die Rot-Weißen nicht in den Griff, „der hat aber geworfen wie ein Erstliga-Spieler, selbst aus größerer Distanz hat er die Kugel noch unhaltbar in den Winkel gehämmert“, staunte Hannawald.
Als Franziskus Gerr mit seinem einzigen Treffer seine Farben nach einer Viertelstunde erstmals in Führung brachte (8:7), schien die Wende eingeläutet zu sein. Doch nun trat ESV-Kreisläufer Claudio Riemscheider auf den Plan: Der Mannschaftskapitän besorgte die erstmalige Zwei-Tore-Führung für sein Team (11:9). Maximilian Schmitt schaffte zwar postwendend den Anschlusstreffer, scheiterte aber wenig später während einer Überzahlsituation mit einem Siebenmeter am starken Keeper Felix Staudt.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit lief es dann in der Offensive der Bad Neustädter nicht so gut, technische Fehler brachten die Oberbayern zu leicht in Ballbesitz. Das nutzten sie zur 16:13-Führung. Der erste Durchgang endete mit einem von Gary Hines verworfenen Strafwurf und einer gegen ihn verhängten Zwei-Minuten-Strafe.
HSC mit fünf Treffern hinten
Die Kabinenansprache von Hannawald schien zunächst keine positive Wirkung zu haben. Die Gastgeber erhöhten rasch auf 19:14. Doch der Fünf-Tore-Vorsprung schmolz nun zusehends, weil Hines, Konstantin Singwald und vor allem Maximilian Drude sich immer öfter durch die nun wacklige ESV-Deckung tankten. Weil sich jetzt auch Felix Schmidl zu Großtaten emporschwang und eine Umstellung in der Deckung Wirkung zeigte, kippte die Partie zugunsten des Spitzenreiters. „Ich habe von einer 6:0-Deckung auf ein 5:1 umgestellt“, sagte Hannawald. Der nun auf vorgezogener Position agierende Hines hat „das bärenstark gemacht, die gegnerischen Leistungsträger Lieb und Manuel Riemscheider weit vom Kreis gedrängt, einige Pässe abgefangen und die sich daraus ergebenden Konter sicher verwertet“, zollte ihm Hannawald ein Sonderlob.
Acht Bad Neustädter Tore in Folge
Die Heimsieben zeigten sich zunehmend ratlos und netzten eine geschlagene Viertelstunde nicht mehr ein. Die Gäste schon: Acht Treffer in Folge, für die Hines (3), Vilim Leskovec (3), Julian Bötsch und Drude verantwortlich zeigten, verwandelten einen 19:22-Rückstand in eine 27:22-Führung. „Der Sieg war letztlich verdient, weil wir uns im Laufe der Partie immer mehr gesteigert haben“, sagte Chrischa Hannawald. Und ergänzte: „Das Match für die Spieler insofern lehrreich, weil meine Dauermahnung, dass kein Gegner unterschätzt werden darf, Realität wurde.“
Eichenau: Staudt, Trapp – Lieb 7, C. Riemscheider 7/3, Winkler, Steinherr 2, Lutz 2, Zerbes 1, Burtscher, Richter, M. Bauer, M. Riemscheider 5. Bad Neustadt: Weber, Schmidl (ab 21.) – Fraggis 2, Schmitt 3, Bötsch 1, Hines 8/2, Singwald 5, Drude 7, Kalliske, Gerr 1, Leskovec 3. Schiedsrichter: Behrens/Dechert (Nürnberg). Siebenmeter: 3/3:4/2. Zeitstrafen: 4:2 Minuten. Spielfilm: 5:4 (10.), 11:10 (20.), 16:13 (30.) – 22:19 (41.), 22:27 (55.), 24:30 (60.).
Zum nächsten Auswärtsspiel des HSC Bad Neustadt in Landshut am Samstag, 3. November, besteht eine Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus. Anmeldung unter: hsc-fanclub@gmx.de.
Quelle: Rhön – und Saalepost