Liebe Handballfreunde, Fans, Unterstützer und Wegbegleiter,
nach intensiven Gesprächen mit Florian Hauck und Kerstin Thiel habe ich im Sommer 2024 die Verantwortung als Cheftrainer der 1. Herrenmannschaft des HSC Bad Neustadt übernommen. Als Teamplayer war für mich von Anfang an klar: Ich möchte auf bestehende Strukturen aufbauen und gemeinsam mit meinem Vorgänger Florian Hauck sowie
Mannschaftsverantwortlichen Ronny Selbmann vertrauensvoll zusammenarbeiten. Denn nur wenn alle in eine Richtung ziehen, kann sich etwas entwickeln.
Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle auch unseren medizinischen und athletischen Begleitern: Tamina Scheinig und Sandra Frischke als unsere Physiotherapeutinnen,
Mannschaftsärzte Dr. med. Tobias Fröhling und Dr. med. Thomas Jansen, sowie Carsten Pusch und seinem „exercise“-Team. Sie alle legen täglich den Grundstein für Gesundheit, Stabilität und Leistungsfähigkeit unserer Spieler.
Rückblick: Ein schwieriger Weg mit vielen Lektionen.
Ich kam Anfang September zur Mannschaft – die Vorbereitung im Juli und August lag in den Händen von Florian und Ronny, die eine starke Basis gelegt hatten. Die Mannschaft war motiviert, bereit – und doch wussten wir alle: Diese Saison wird kein Selbstläufer. Gleich im ersten Spiel, beim Aufsteiger in Eching, wurden wir auf den Boden der Tatsachen geholt. Verletzungen, Pech, ein denkbar enger Spielverlauf – und am Ende eine knappe Niederlage.
Leider blieb es nicht bei diesem Rückschlag: Unsere beiden Leistungsträger Nikola Egic und Tony Ivankovic fielen früh in der Hinrunde verletzt aus – zu einem Zeitpunkt, an dem wir als Team gerade erst zusammenwachsen wollten.
Wir hielten mit viel Herz dagegen – getragen von einem Kern regionaler Spieler, unterstützt von zwei jungen ukrainischen Talenten, Yurii Zhuromskyi (Torwart) und Arsenii Kandaliuk (Linkshänder), sowie dem erfahrenen Istvan Lengyel (Torwart), der sich nach seiner Handballpause erneut in den Dienst der Mannschaft stellte. Besonders hervorheben möchte ich auch Diogo Alves – ein Spieler, der in entscheidenden Momenten Ruhe und Übersicht bewahrte.
Die Hinrunde beendeten wir mit sechs Punkten – sportlich nicht zufriedenstellend, aber es war spürbar: Diese Mannschaft wächst. Ein echtes Ausrufezeichen war das Auswärtsspiel in Cham – da war zu sehen, was möglich ist.
Zur Rückrunde verstärkten wir uns gezielt:
Luka Barbir kam ins Tor – ein Spieler, den ich aus der Bayernauswahl kenne und sowohl sportlich als auch menschlich sehr schätze. Auch unser ehemaliger Leistungsträger Maximilian Drude kehrte zurück und Markus Grebe sprang erneut aus dem Ruhestand ein, um uns zu helfen. Tony und Nikola kämpften sich zurück – wir schöpften Hoffnung.
Doch die Realität war hart: In der Rückrunde holten wir nur fünf Punkte. Am Ende standen wir auf Rang 9 – Relegation.
Auch Benedikt Kleinhenz kam nach langer Verletzungspause zurück ins Team. Die Entscheidungsspiele gegen HT München zeigten uns deutlich unsere Grenzen auf. Verstärkt mit acht Spielern aus deren Regionalliga-Kader war HT München für uns an diesen beiden Tagen schlicht zu stark. Es war eine bittere Lektion – aber auch eine, aus der wir lernen werden.
Ausblick: Jetzt beginnt etwas Neues
Der Abstieg war schmerzhaft – aber angesichts der vielen Umbrüche, des fehlenden Erfahrungsschatzes und der begrenzten gemeinsamen Spielzeit kam er nicht überraschend.
Für mich markiert dieser Moment jedoch kein Ende, sondern den Beginn eines neuen Weges. Wir wollen etwas aufbauen, das Bestand hat – nachhaltig, verlässlich, regional verwurzelt und mit einer offenen, internationalen Perspektive.
Wir setzen dabei auf unsere eigene Jugend. Spieler wie Noah Hahn, Phil Gaul, Dominik Buchmüller, Leon Demmel, Simon Finke, Leon Schröder, Kilian Aßmann und Benedikt Kleinhenz gehören zu dieser neuen
Generation. Ich kenne sie alle aus der Nachwuchsarbeit beim HSC – sie bringen Talent, Charakter und Potenzial mit. Jetzt ist es an der Zeit, dass sie Verantwortung übernehmen und sich weiterentwickeln – auf
und neben dem Feld. Joshua Hild hat sich entschieden, künftig den Fokus stärker auf seine Familie zu legen. Auch Pascal Mecky wird aus ähnlichen Gründen kürzertreten. Wir danken beiden von Herzen für hren Einsatz und wünschen ihnen nur das Beste! Moritz Stöhr wird zunächst pausieren – ich hoffe sehr, dass er bald wieder den Weg in die Halle findet.
Aktuell verstärken wir uns punktuell:
Dawid Walaszczyk, ein robuster Rückraumspieler, ist gemeinsam mit seiner Partnerin Weronika nach Neustadt gezogen und wird uns künftig unterstützen. Willkommen in der HSC-Familie!
Markus Grebe wird uns mit seiner Erfahrung und Persönlichkeit nicht nur sportlich, sondern auch mental helfen, als Team die richtige Einstellung zu finden. Gesucht wird noch ein Kreisläufer, der die Rolle von Pascal übernehmen kann – aber nicht irgendein Spieler, sondern jemand, der menschlich und sportlich wirklich zu uns passt.
Das Ziel: der direkte Wiederaufstieg
Unser Ziel ist klar: Wir wollen zurück in die Oberliga. Und wir wissen: Das wird kein Selbstläufer. Aber wir haben die Spieler, das Umfeld, das Know-how – und vor allem die richtige Einstellung.
Wir wollen eine Mannschaft formen, die sich voll und ganz mit dem HSC identifiziert – die bereit ist, hart zu arbeiten, sich weiterzuentwickeln und füreinander einzustehen. Eine Mannschaft, die Leidenschaft, Disziplin und Zusammenhalt lebt – und die zeigen will, was in Neustadt möglich ist.
Gerade jetzt haben wir die Chance, etwas Besonderes zu schaffen.
Etwas, das nicht auf kurzfristigem Erfolg basiert, sondern auf einer klaren Idee: junge, hungrige, regionale Spieler – ergänzt durch gezielte Verstärkungen – die gemeinsam wachsen und unseren Verein wieder nach oben führen.
Danke!
Ein aufrichtiger Dank gilt allen, die diesen Weg mit uns gehen – trotz Rückschlägen und schwieriger Phasen. An unsere Sponsoren und Unterstützer, an die Fans in der Halle und online, an die vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund, an meine Kolleginnen und Kollegen in der Jugendarbeit – und natürlich an die Spieler selbst.
Ein besonderer Dank geht an Kerstin und Volker Thiel, die mit ganzem Herzen dafür arbeiten, dass unser Verein mehr ist, als nur ein Sportklub – nämlich ein Ort mit familiärem Charakter, mit Herz und Haltung.
Herzlichen Dank auch an Florian und Ronny für ihr großes Engagement und ihre ganzheitliche, vielfältige Arbeit für die Entwicklung unseres Vereins.
Jetzt heißt es: Ärmel hochkrempeln, weiterarbeiten – und mit ganzem Herzen an unsere gemeinsame Vision glauben.
Neustadt kann mehr. Und wir sind bereit.
Euer
Michal Panfil
Trainer – HSC Bad Neustadt