Bericht: HSC – SG Regensburg

Bericht: HSC – SG Regensburg

So macht Handball Spaß

„So macht Handball Spaß“, freute sich HSC-Coach Chrischa Hannawald nach dem 31:17-(17:7)-Kantersieg des HSC Bad Neustadt in der Bayernliga gegen die SG Regensburg. Ein Spiel, das die Hausherren klar dominierten und auch in dieser Höhe verdient gewannen gegen einen Gegner, „der sich tapfer geschlagen hat und halt der Klasse von Bad Neustadt aufgrund eingeschränkter individueller Möglichkeiten nicht gewachsen war“, so ein gar nicht einmal enttäuschter Gästefan.

Leskovec spielt hervorragend

SG-Trainer Kai-Uwe Pekrul, der nicht zur Pressekonferenz erschien, sah dies trotz eines Fünf-Tore-Rückstandes nach einer Viertelstunde wohl genauso und verzichtete gänzlich auf eine Auszeit. Die HSC’ler, nach der überraschenden Niederlage von Waldbüttelbrunn das noch einzige verlustpunktfreie Team der Liga, setzten nach dem 2:2 zu einem Zwischenspurt an und zogen binnen zehn Minuten mit 8:3 vorentscheidend davon. Dass die Angriffe über Vilim Leskovec initiiert wurden, überraschte dabei. Doch der Vertreter von Maximilian Schmitt (wegen einer fiebrigen Erkältung nicht im Einsatz) auf der Spielmacherposition, übernahm die Verantwortung eindrucksvoll, glänzte nicht nur als Vorbereiter, sondern auch als Torschütze. „Vilim hat überragend gespielt“, lobte sein Trainer, „ich habe auch ansonsten nichts zu kritisieren. Was die Mannschaft heute aufs Parkett gebracht hat, war phänomenal.“

HSC-Abwehr wie eine Mauer

Das fing schon mit einer starken Vorstellung von Keeper Nick Weber an – er parierte 16 Würfe, auch schwierige bei Tempogegenstößen, seine Kollegen auf der Gegenseite konnten ihm zu keiner Zeit das Wasser reichen. Seine Vorderleute bauten in der Defensive eine richtige Mauer auf, wobei Julian Bötsch und Franziskus Gerr, Letzterer nur in der Abwehr eingesetzt, den SG-Rückraum abprallen ließen. Mit der 6:0-Deckung kam der Aufsteiger gar nicht zurecht. Er selbst agierte auch mit diesem System, „was etwas überraschend war, denn wir hatten uns auf eine offensivere Variante vorbereitet“, so Hannawald.

Was den großen Unterschied ausmachte, war die Fehlerquote der Rot-Weißen. Keiner der langjährigen Fans konnte sich erinnern, dass der Heimsieben schon einmal so wenige unterlaufen waren, der Kontrahent dagegen stoppte seine Angriffe zum Verdruss von Pekrul durch Schrittfehler, Kreisübertritte und sonstige Eigenfehler des Öfteren selbst. Dazu kamen die Zeitstrafen, die der Tatsache geschuldet waren, dass der Tempohandball des Tabellenführers sowie die Wucht der Rückraumschützen unfaire Attacken provozierten. Leskovec, der sich in bester Spiellaune befindliche Gary Hines (erfolgreichster Schütze des Spiels) sowie Konstantin Singwald waren maßgeblich daran beteiligt, dass es mit komfortabler Führung in die Kabine ging. Da waren auch zwei Tore vom eigenen Kreis aus gelungen (Leskovec, Hines), weil die Gäste es Mitte der ersten Halbzeit minutenlang mit einem siebten Feldspieler probierten.

Konstantin Singwald geschont

Nach der Pause änderte sich nichts am Spielverlauf, Hannawald konnte es sich sich aufgrund der komfortablen Führung leisten, Singwald aus dem Spiel zu nehmen. „Konstantin, der sich in der ersten Halbzeit leicht verletzte, hat mir signalisiert, dass es zwickt, da wollte ich im Hinblick auf die nächsten Spiele kein Risiko eingehen“, erklärte der Coach. Als Leskovec nach dem 17:8 binnen drei Minuten einen Dreierpack schnürte, war beim Zwischenstand von 20:9 nur noch die Höhe des Erfolgs fraglich. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch die Außen Ioannis Fraggis sowie Maximilian Kalliske, der auf Linksaußen spielte, weil Hines auf halblinks einrückte, besser ins Angriffsspiel eingebunden, was die Gäste-Deckung noch mehr auseinanderzog und nun Julian Bötsch auf der Kreisläuferposition mehr Freiraum verschaffte. Der Vorsprung wuchs stetig. Die Mühen des Ex-Kirchzellers Rechtsaußen Samuel Orlovsky, der bei der SG die Spielmacherposition bekleidet, waren ebenso vergeblich wie der Mut von Marcel Elgeti, der viele Würfe nahm, bester Schütze seines Teams war, aber trotzdem an den Fangkünsten von Weber verzweifelte.

Immer die passende Antwort

Dieser sah weiter hoch konzentrierte Vorderleute, die augenscheinlich auch konditionelle Vorteile hatten „und alles bravourös gemeistert haben, weil sie auch auf jede taktische Änderung des Gegners die passende Antwort fanden“, so Hannawald.

Die Statistik des Spiels
Handball: Bayernliga

HSC Bad Neustadt – SG Regensburg 31:17 (17:7)

Bad Neustadt: Weber, Schmidl (ein Siebenmeter) – Fraggis 2, Schmitt (n. e.), Bötsch 4, Hines 12/2, Singwald 2, Drude 3, Kalliske 1, Gerr, Leskovec 7.

Regensburg: Lotter (1.-12., ab 47.), Neisinger (13.-46.) – Dzolic, Hoppe 2, Wuka 1, Deml (n. e.), Uhl 1, Ujvari 2, Munkacsi 3, Elgeti 6/3, Orlovsky 2, Mulitze, Kiener.

Schiedsrichter: Grimm/Müller (Cadolzburg).

Zuschauer: 604.

Strafwürfe: 3/2 – 3/3.

Zeitstrafen: 6 – 14.

Spielfilm: 4:2 (5.), 7:3 (10.), 8:4 (15.), 12:5 (20.), 15:6 (25.), 17:7 (30.) – 20:9 (35.), 22:11 (40.), 24:13 (45.), 27:15 (50.), 29:16 (55.), 31:17.

Quelle: Rhön – und Saalepost