Hines trifft, der HSC verliert
Handball Testspiel
HSC Bad Neustadt – USA 30:32 (17:17)
Handball-Bayernligist HSC Bad Neustadt hat zwar wieder einmal ein Spiel verloren, doch das tat der ausgezeichneten Stimmung in der gut gefüllten Bürgermeister-Goebels-Halle keinen Abbruch. Die 412 Zuschauer zeigten sich von der spannenden Partie begeistert. Sowohl der HSC als auch die Nationalmannschaft der USA um HSC-Spieler Gary Hines führten sie mit hoher Intensität und wollten „natürlich gewinnen“, wie USA-Coach Robert Hedin bekundete. Das gelang den Amerikanern, sie siegten 32:30. „Die Niederlage tut uns nicht weh, die Mannschaft hat sich toll verkauft und den Zuschauern viel Spaß bereitet“, sagte der HSC-Vorsitzende Volker Thiel.
HSC ohne Julian Bötsch
Der HSC verzichtete auf den angeschlagenen Julian Bötsch. „Er sollte aber beim nächsten Ligaspiel wieder einsatzfähig sein“, sagte Co-Trainer Igor Mjanowski. Er vertrat den beruflich verhinderten Chrischa Hannawald. Der Auftakt verlief aus Sicht der Gastgeber verheißungsvoll: Beim ersten Angriff der Gäste parierte Nick Weber einen Siebenmeter von Samuel Hoddersen. Der für den Drittligisten HSG Nieder-Roden spielende Linksaußen brillierte bei Tempogegenstößen und war mit zehn Treffern der erfolgreichste Schütze des Abends.
Treffsicherer Singwald
Die Heimsieben überzeugte mit ihrem starken Rückraum, in dem sich vor allem Konstantin Singwald in der ersten und Maximilian Drude in der zweiten Halbzeit als treffsicher erwiesen. Nach zwölf Minuten kamen die US-Boys besser ins Spiel, gingen durch einen Siebenmeter mit 8:7 in Führung und lagen fünf Minuten später, weil nun ihr Spielmacher Ian Hüter (Bayer Dormagen) immer besser die Fäden zog, mit 12:9 in Front. Doch der Rückstand beeindruckte den Bayernligisten wenig, dieser setzte nach dem 12:15-Rückstand (22.) zu einer Aufholjagd an und schaffte nach Treffern von Gerr (in Unterzahl), einem Siebenmeter von Hines und zwei Singwald-Toren die neuerliche Führung. Mit dem Halbzeitpfiff glich Hines per Strafwurf zum 17:17 aus.
Hines wechselt das Trikot
Anschließend wechselte er das Trikot und spielte fortan für seine Nationalmannschaft. Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs sah zum einen die Bad Neustädter in der Chancenverwertung überragend, zum anderen parierte der nun zwischen den Pfosten stehende Felix Schmidl glänzend. Nach Singwald-Doppelpack, einem Leskovec-Sprungwurf und einem Tor von Drude war erstmals die Vier-Tore-Führung geschafft. Und das alles ohne Ioannis Fraggis, der wegen Oberschenkelproblemen im zweiten Durchgang pausieren musste.
In der Folge zeigte US-Keeper Rene Ingram (TV Erlangen-Bruck) seine Klasse, hatte bei einigen Pfostentreffern der Heimsieben auch das Glück auf seiner Seite und erlebte nach Treffern von Hoddersen und Linksaußen Ethan Pickett den Ausgleich zum 21:21.
Es folgten starke Minuten von Drude, der Halbrechte vernaschte mehrmals seinen Gegenspieler und ließ mit drei Treffern in Serie die Fans jubeln. Doch die Führung machte dann ausgerechnet Gary Hines zunichte. „Er hat uns natürlich auf der linken Seite gefehlt“, so Mjanowski nach dem Abpfiff. Er hatte längst durchgewechselt, brachte auf den Außenpositionen Benedikt Kleinhenz und Moritz Stöhr zum Einsatz.
Hines markiert das 30:31
Beim Zwischenstand von 30:30 (58.) war der Spielausgang weiter offen. Doch mit den Treffern von Hines und Hüter entschieden die Hedin-Mannen die Partie doch noch für sich. US-Trainer Robert Hedin sprach von einem gelungenem Test: „Wir wurden doch sehr gefordert, was für die Vorbereitung auf die Panamerica-Games wichtig ist. Unser Ziel ist dann die Qualifikation für die nächsten Olympischen Spiele.“
Bad Neustadt: Weber (bis 30.), Schmidl 1 – Kleinhenz, Stöhr, Fraggis 1, Schmitt 1, Hines 3/2, Singwald 9, Drude 9, Kalliske, Gerr 4, Leskovec 2. USA: Ingram, Finch (26. bis 30.) – Pickett 3, Hoddersen 10, Wheeler, Hines 4, A. Bindiris 1, Fofana 6/3, Slayer, I. Hüter 6, Zeck, Baup 2.
