Bericht: Landshut – HSC

Bericht: Landshut – HSC

Nur der HSC hat Spaß

Handball (ba)
Bayernliga
TG Landshut – HSC Bad Neustadt 14:38 (9:21)

Der HSC Bad Neustadt hat in souveräner Manier die Tabellenführung in der Handball-Bayernliga verteidigt. Die Mannschaft von Chrischa Hannawald siegte bei der TG Landshut mit 38:14 (21:9). In der Sporthalle West ließen die Bad Neustädter nur in den ersten Minuten die Heimsieben mitspielen. Bei den Niederbayern fehlten neben den Langzeitverletzten Kabash und Gretsch auch noch kurzfristig Keeper Fejzovic und der erkrankte Rückraum-Shooter Matthias Müller. „Für dessen Bewachung hatte ich mir eigentlich etwas Besonderes ausgedacht“, sagte Hannawald. Als Gary Hines nach fünf Minuten zur 3:2-Führung für Bad Neustadt einnetzte, hörte der Spaß für die Niederbayern aber auf. Sie waren der Angriffswelle der HSC-Spieler minutenlang nicht mehr gewachsen.

Fraggis läuft viele Konter

Denn diese zerlegten jetzt mit hohem Tempo und klasse Kombinationen die TG-Defensivreihe. Maximilian Schmitt, der immer besser ins Spiel eingebundene Rechtsaußen Ioannis Fraggis, „der viele Konter lief“ (Hannawald), und Maximilian Drude, Hines und der in der ersten Halbzeit nicht zu stoppende Konstantin Singwald bauten die Führung auf 9:3 aus. TG-Coach Markus Böhner versuchte mit einer Auszeit den gegnerischen Schwung zu stoppen, sein Linksaußen Lukas Eichinger verkürzte dann zum 4:9. Doch Singwald und Fraggis schlugen sofort zurück, bevor die beste Phase der TGler anbrach. Da verkürzten die Einheimischen den Rückstand auf vier Tore (7:11), nach dem 8:12 brach allerdings eine regelrechte Lawine über ihren bedauernswerten Torhüter Adrian Müller herein.

Dieser musste bis zum Seitenwechsel die Kugel neun Mal aus dem Netz fischen, beim Gegentreffer zum 8:14 war er allerdings machtlos, denn den erzielte sein Gegenüber Nick Weber mit einem Wurf in den verwaisten Kasten. Später gelang dies dem HSC-Torwart noch zweimal. Zu diesem Zeitpunkt versuchte TG-Coach Böhner die HSC-Deckung, die wie eine Mauer stand, mit dem Einsatz eines siebten Feldspielers zu traktieren, doch auch diese Taktik schlug fehl. Bis zum Pausentee ließ sich Weber, der glänzend parierte, nur noch einmal bei einem Wurf von Daniel Scheibengraber bezwingen.

Weber spielt durch und trifft

Mit einem Zwölf-Tore-Vorsprung kamen die Saalestädter aus der Kabine, der erste Treffer vor 350 Zuschauern ging auf das Konto von Weber, der nach dem 10:22 seine Vorderleute in einem regelrechten Torrausch erlebte. Weber spielte diesmal durch, weil Felix Schmidl mit Erkältung die Reise angetreten hatte. „Insgesamt hat einfach alles gepasst“, so Chrischa Hannawald, „das Abwehrverhalten war optimal, die Chancenverwertung nicht zu beklagen.“ Denn nach dem Treffer von Maxi Schmitt, der kurz darauf noch einen Strafwurf vergeigte, zum Zwischenstand von 10:23 stand es zehn Minuten später nach Toren von Schmitt (3), Leskovec (2), Weber, Maximilian Kalliske und Franziskus Gerr 10:31, die Gäste-Fans durften sie schon mit dem Gedanken anfreunden, dass ihre Mannen die 40-Tore-Marke erstmals in dieser Saison knacken würden. Dies gelang allerdings nicht ganz.

HSC kommt ohne Zeitstrafe aus

Die völlig überforderten Hausherren, die in einer außergewöhnlich fairen Partie – wann überstand ein HSC-Team ein Match schon einmal ohne Zeitstrafe – betrieben nach dem 12:38 noch Ergebniskosmetik. „Zu diesem Spiel kann ich ansonsten wenig sagen“, meinte am Sonntagmittag der total zufriedene HSC-Trainer, „es gilt mit der Einstellung und dem Spielwitz auch in das nächste Heimspiel zu gehen“. Da erscheint mit der HSG-Würm-Mitte der Tabellenvorletzte.

Landshut: A. Müller – Schindlbeck 1, Christ, Scheibengraber 3, Auernhammer 1, Freund 3, Axthaler, Hackmann 1, Obermayr 1, Elezovic, Eichinger 3, Karan, Berndt, Bures 1.
Bad Neustadt: Weber 3, Schmidl (n. e.) – Fraggis 7, Schmitt 10/3, Bötsch 2, Hines 4, Singwald 5, Drude 1, Kalliske 1, Gerr 2, Leskovec 3.
Schiedsrichter: Schweizer (Friedberg)/Vornehm (Haunstetten).
Siebenmeter: 1/0 – 5/3.
Zeitstrafen: 2 – 0 Minuten.
Spielfilm: 2:3 (5.), 3:7 (10.), 8:15 (20.), 9:21 (30.) – 10:27 (40.), 12:33 (50.), 14:38 (60.).

Quelle: Rhön- und Saalepost