1. SPIELTAG: HSC ROTMILANE – HSG Rodgau Nieder-Roden 26:33 (13:18)

1. SPIELTAG: HSC ROTMILANE – HSG Rodgau Nieder-Roden 26:33 (13:18)

Veröffentlicht am 25.08.2019 von Rhön- und Saalepost

Die Heimspielpremiere des HSC Bad Neustadt in der 3. Liga Mitte endete mit einer 26:33 (13:18)-Niederlage gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden, was zwar aus ihrer Sicht betrüblich, nach dem Spielverlauf aber nicht unverdient war. Das sahen auch mehrheitlich die HSC-Fans so, die nach der insgesamt fairen Auseinandersetzung erkannten, dass die Hessen ein Spitzenteam der Liga sind. „Dabei haben wir die uns zugedachte Außenseiterrolle in der ersten Viertelstunde noch richtig gut angenommen“, erklärte HSC-Coach Chrischa Hannawald auf der Pressekonferenz.

Torreiche Anfangsphase

Das Zwischenergebnis von 9:9 nach der ersten Viertelstunde gab ihm auch Recht. Denn seine Mannen, bei denen die verletzten Vilim Leskovec und Leon Rastner nur auf der Tribüne saßen, waren sofort hellwach und gingen mit dem ersten Angriff durch einen ihrer Besten, Neuzugang Max Bauer, in Führung. Es entwickelte sich zunächst ein torreicher Schlagabtausch. Nach fünf Minuten hatten die Kontrahenten je vier Treffer erzielt, die gegnerischen Abwehrreihen regelrecht überrannt und Kopfschütteln bei den Torhütern ausgelöst. Als beim Stand von 4:5 Felix Schmidl einen Siebenmeter von HSG-Torjäger Timo Kaiser entschärfte, war dies insofern wichtig, weil im Gegenzug dem in der ersten Halbzeit auffälligen Linksaußen Martin Bieger der neuerliche Ausgleich gelang. Die Führung wechselte nun ständig bis zum 9:9 (15.), wobei sich in dieser Phase bei den Gastgebern Gary Hines, Krisztian Galli und Martin Bieger besonders treffsicher zeigten. Die erste Zwei-Tore-Führung der Hessen zum 9:11 besorgten dann Kaiser per Strafwurf und US-Nationalspieler Samuel Hoddersen, der durch seine Handlungsschnelligkeit auf der Rechtsaußenposition gefiel.

HSC-Torhüter glücklos

Als Galli, der in 1:1-Situationen überzeugte, den Anschlusstreffer zum 11:12 erzielte, begann die für das Endergebnis vorentscheidende Phase. Den Schützlingen von Coach Jan Redmann gelangen drei Treffer in Folge, „wobei wir diese durch erste Abwehrfehler und technische Schnitzer mitverschuldet haben“, kritisierte Hannawald. Auch ein vorgenommener Torhüterwechsel sorgte für keine Wende. Weder Felix Schmidl noch Nick Weber hatten ihren besten Tag erwischt und parierten nur wenige Bälle. Ihr Gegenüber, der mit Bärenruhe ausgestattete Oldie Marco Rhein steigerte sich dagegen zunehmend. Der erste Durchgang endete mit einem erfolgreichen Tempogegenstoß von Hoddersen zum 13:17, einem Schrittfehler von Galli, einem Gewaltwurf vom auffälligen Henning Schopper und einer Zeitstrafe für Franziskus Gerr. Gerr agierte vor dem Seitenwechsel nur in der Abwehr, am gegnerischen Kreis wurde Max Kalliske eingesetzt. Dass beide ohne Treffer aus dem Match gingen, dürften ein Fingerzeig dafür sein, dass sich die Anspiele an den Kreis verbessern müssen.

 

Kurzes Hoffen auf die Wende

Mit einem Hoddersen-Treffer startete der zweite Durchgang. Den 6-Tore-Vorsprung hielten die Gäste zunächst stabil, ehe sie in der Defensive minutenlang Probleme mit Max Bauer bekamen. Dieser schaffte einen Hattrick und ließ die Fans beim Stand von 17:21 (37.) noch auf eine Wende hoffen. Doch Hoddersen und Kreisläufer Benjamin von Stein stellten den alten Abstand wieder her, wobei sie unter anderem von einem Schrittfehler von HSC-Neuzugang Jure Fistonic profitierten. Der Kroate, der verständlicherweise noch Probleme im Zusammenspiel hatte, war zusammen mit Ioannis Fraggis in der zweiten Halbzeit auf das Parkett geschickt worden. Fraggis traf dann per Strafwurf und Heber zum 20:25, doch so richtig kamen die Hausherren nicht heran, auch weil der Grieche mit einem Strafwurf an Rhein scheiterte.

In dieser Phase wurde der Unterschied der Kräfte beider Teams deutlich. Die Ergänzungsspieler der HSG sorgten für keinen qualitativen Abbruch, zum Beispiel würde ein Florian Stenger bei vielen Teams der Liga in der Anfangsformation stehen. Die von Hannawald dann vorgenommene Umstellung auf zwei Kreisläufer und ein neuerlicher Torhüterwechsel verpuffte hingegen. Auch die Zahl fehlerhafter Aktionen wuchs nun bei nachlassenden Kräften. Zehn Minuten vor dem Abpfiff war nach einem weiteren Kaiser-Siebenmeter zum 22:30 die Frage nach dem Sieger geklärt. Die Moral der Gastgeber stimmte immerhin. Nach Treffern von Galli (2) und Hines wurde zwar zum 26:31 verkürzt, doch die letzten beiden Treffer der Begegnung gingen auf das Konto der überzeugend aufspielenden Gäste.

Aus den Fehlern lernen

Deren Coach zeigte sich in der Pressekonferenz natürlich glücklich und zufrieden: „Es ist für jede Mannschaft natürlich wichtig, gleich das erste Saisonspiel zu gewinnen.“ Nicht unerwähnt lassen wollte er, dass man sich, wie so oft bei früheren Duellen gegen den HSC, zunächst schwer getan habe. „Doch dann haben auch unsere jungen Spieler, die von den Routiniers gut geführt werden, immer mehr Verantwortung übernommen.“ Chrischa Hannawald ordnete das Spiel seiner Mannschaft hingegen unter der Kategorie „lehrreich“ ein. „Die Mannschaft muss aus den Fehlern lernen und sich dabei weiterentwickeln, was dann auch zu Erfolgen führen wird“.

Die Statistik des Spiels

Handball: 3. Liga Mitte HSC Neustadt – HSG Rodgau Nieder-Roden 26:33 (13:18)

Bad Neustadt: Schmidl (1.- 20., ab 42.), Weber (21.- 41.) – Kleinhenz (n.e.), Fraggis 3/2, Fistonic, Hines 6, Früh (n.e.), Bieger 2, Drude 1, Kalliske, Gerr, Bauer 7, Galli 7/1.

Rodgau Nieder-Roden: Rhein, Weiß (n.e.) – Weber, Horn, von der Au 3, Kohlstrung 4, Stenger 2, Hofferbert 2, von Stein 4, Hoddersen 5, Schopper 6, Kaiser 7/3, Keller.

Schiedsrichter: Henker/Schirmacher (Dresden).

Zuschauer: 453.

Zeitstrafen: 4 – 6 Minuten.

Siebenmeter: 5/3 – 4/3.

Spielfilm: 4:4 (5.), 7:6 (10.), 9:9 (15.), 10:12 (20.), 11:15 (25.), 13:18 (30.), 15:21 (35.), 18:23 (40.), 20:26 (45.), 22:30 (50.), 24:31 (55.), 26:33 (60.).

Quelle: Rhön- und Saalepost

Fotos: Thomas Euring