3. SPIELTAG: HSC ROTMILANE – SG Nußloch 23:29 (10:15)

3. SPIELTAG: HSC ROTMILANE – SG Nußloch 23:29 (10:15)

Veröffentlicht von Rhön- und Saalepost

HSC: Die Rotmilane greifen wieder daneben

Der HSC Bad Neustadt verliert auch das dritte Saisonspiel. Woran es beim 23:29 gegen die SG Nußloch hapert und womit Weltmeister Christian Zeitz in Erscheinung tritt.

Die Rotmilane des HSC Bad Neustadt warten auch nach dem dritten Spieltag in der 3. Liga Mitte noch auf den ersten Punktgewinn, der gegen die favorisierte SG Nußloch allerdings nicht unmöglich war. Denn so überlegen wie es das Ergebnis von 23:29 (10:15) ausweist, agierte der letztjährige Vizemeister nicht. „Wir haben unseren Erfolg, über den ich unheimlich glücklich bin, der Leistung zwischen der 20. und 30. Minute zu verdanken, wo wir uns eine Fünf-Tore-Vorsprung herauswarfen“, sagte SG-Trainer Marc Nagel. HSC-Coach Chrischa Hannawald war ob der Niederlage natürlich nicht amüsiert, sah aber eine verbesserte Leistung seiner Mannen gegenüber den Auftaktpartien: „Wenn wir uns so weiterentwickeln wie in den letzten Wochen, schaffen wir den Klassenerhalt.“

Nervöser Beginn

Die Partie startete mit nervösen Aktionen auf beiden Seiten, wobei Gary Hines, der zu erstaunlich wenigen Würfen ansetzte, gleich einmal am guten Gäste-Keeper Marco Bitz scheiterte. Aber auch die Nußlocher trafen nicht. Unter anderem wurde der erste Wurf von Christian Zeitz, 2007 Weltmeister mit der deutschen Mannschaft, abgeblockt. Der lief im halblinken Rückraum auf, seine Routine blitzte allerdings weniger bei seinen Würfen auf, sondern eher bei seinen Anspielen an den Kreis. Zeitz teilte sich die Kräfte vorsichtig ein, wesentlich gefährlicher für die 5:1-Deckung der Gastgeber war da schon Kevin Bitz, der im zentralen Rückraum die Fäden zog und einige Male mit Höchstgeschwindigkeit Richtung Nick Weber vorpreschte.

Pech gepaart mit Unvermögen

Dieser parierte insgesamt recht ordentlich, sah aufopferungsvoll kämpfende Vorderleute, die immer wieder bis zum 6:8 (13.) in Schlagdistanz waren. Nachdem Max Bauer, neuerlich erfolgreichster HSC-Schütze mit einem Kempa-Trick auf Zuspiel von Krisztian Galli die Nußlocher Defensivreihe ausgehebelt hatte, ging es aus Sicht der Rotmilane ergebnismäßig bergab. Grund hierfür war zum einen Pech, Maximilian Drude und Bauer visierten die Torumrandung an, zum anderen Unvermögen. So als Krisztian Galli bei doppelter Überzahl einen Siebenmeter nicht am Torhüter vorbeibrachte.

Nußloch zieht davon

Diese unglücklichen Aktionen zogen sich aus Sicht der Gastgeber wie ein roter Faden durch den weiteren Spielverlauf. So nach dem 9:11, als sich Maximilian Kalliske zu einem unnötigen Foul hinreißen ließ. In Überzahl zogen die Nagel-Schützlingen wieder auf 13:9 davon. Erst kurz vor der Pause kam der HSC zum ersten Kontertor durch Max Bauer. Noch vor dem Halbzeitpfiff der Magdeburger Unparteiischen, deren Zeitstrafen und Siebenmeterentscheidungen so einige Male Erstaunen auf beiden Bänken hervorriefen, betraten Leon Rastner (Rückraum Mitte) und Ioannis Fraggis (Rechtsaußen) das Parkett.

Beide Siebenmeter verworfen

Rastner netzte nach dem Seitenwechsel bei seinem ersten Wurfversuch zum 12:16 ein, Fraggis hatte weniger Glück. Der Grieche setzte zunächst bei einem Tempogegenstoß die Kugel an das Quergestänge, kurz darauf fand auch er bei einem Strafwurf im Keeper seinen Meister. Dass die Saalestädter überhaupt keinen von nur zwei zugesprochenen Siebenmetern verwerteten, darf auch als Grund für den Misserfolg angeführt werden, auf der Gegenseite zeigte sich da der Rechtsaußen Nicolas Herrmann, der sechs von sieben Versuchen unterbrachte, wesentlich abgezockter.

Leskovec sorgt für Hoffnung

Zehn Minuten vor Spielende schien beim Stand von 19:24 die Partie entschieden, als es doch noch einmal spannend wurde. Mitverantwortlich war die Einwechslung von Vilim Leskovec, „den hatten wir überhaupt nicht auf der Rechnung“, gestand Nagel ein. In der 53. Minute hatten sich die Gastgeber bis auf drei Treffer herangekämpft (21:24). Jetzt tauten auch die Fans auf. Bei stehenden Ovationen netzte Leskovec zum 22:25 ein, da waren noch fünf Minuten zu spielen und eigentlich genügend Zeit für zumindest einen Punkt. Doch die verbleibende Zeit wurde nicht genutzt, weil Leskovec bei einem weiteren Sprungwurf am Torwart scheiterte, Weber die Kugel bei einem weiten Abwurf nicht bei Martin Bieger, sondern beim rechtzeitig zurückgelaufenen Christian Zeitz anbrachte, und sich Galli, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, einen Fehlpass leistete, den der flinke Herrmann zum 22:27 nutzte.

Hannawald: „Auch starke Phasen“

Bei der Spielanalyse begründete der Gäste-Coach die Niederlage der Heimsieben damit, dass „es einfach im entscheidenden Moment noch am notwendigen Selbstvertrauen fehlt, aber vom Potenzial der Spieler her kann Bad Neustadt auf jeden Fall die Klasse halten.“ Davon ist auch Chrischa Hannawald überzeugt: „Nächste Woche müssen wir beim Aufeinandertreffen beim Mitaufsteiger Elbflorenz Dresden II die starken Phasen, die wir auch heute hatten, einfach mal über 60 Minuten durchziehen.“

Die Statistik des Spiels
Handball: 3. Liga Mitte

HSC Bad Neustadt – SG Nußloch 23:29 (10:15)

Bad Neustadt: Weber, Schmidl (zwei Siebenmeter) – Kleinhenz (n. e.), Fraggis 1, Fistonic (n. e.), Hines 1, Bieger 1, Drude 3, Kalliske, Rastner 1, Gerr 3, Leskovec 4, Bauer 6, Galli 3.

Nußloch: M. Bitz, Mangold (n. e.) – Kuch, Schmiedt 1, Fritsch, Strüwing, Zeitz 4, Surblys, Wichmann 2, Kirchenbauer 5, K. Bitz 5, Klimovets 1, Herrmann 8/6, Ganshorn 3, Petroczi.

Schiedsricher: Majstrak/Reimann (Magdeburg).

Zuschauer: 502.

Siebenmeter: 2/0 – 7/6.

Zeitstrafen: 10 – 8 Minuten.

Spielfilm: 1:3 (5.), 4:6 (10.), 6:10 (15.), 7:11 (20.), 9:13 (25.), 10:15 (30.) – 12:17 (35.), 14:20 (40.), 16:21 (45.), 18:22 (50.), 21:25 (55.), 23:29 (60.).

Quelle: Rhön- und Saalepost