16. Spieltag: Nieder-Roden – HSC ROTMILANE 32:26 (18:11)

16. Spieltag: Nieder-Roden – HSC ROTMILANE 32:26 (18:11)

Mannschaft und Stimmung bleiben im Keller

HSG Nieder-Roden – HSC Bad Neustadt 32:26 (18:11)

Der HSC Bad Neustadt konnte auch im ersten Rückrunden-Match den berühmten Bock nicht umstoßen. Ursächlich für die 15. Niederlage im 16. Spiel waren zum einen eigene Unzulänglichkeiten gepaart mit großen Personalproblemen sowie die Qualität der Gastgeber. „Gegen eine solche Mannschaft, die routiniert ist, kompakt steht, auf jeder Position im Prinzip doppelt besetzt ist und dann auch noch den Heimvorteil besitzt, musst du mit einem kompletten Kader, der dann auch an die Leistungsgrenze und darüber hinaus geht, dagegenhalten“, meinte HSC-Coach Frank Ihl.

Das Hindernis stellte schon das vor dem Anpfiff geschrumpfte Aufgebot dar. Es fiel Martin Bieger („Mit ihm rechne ich frühestens Mitte Januar“, so Ihl) wegen einer Knieverletzung aus. Auch bei Krisztian Galli war wegen der Verletzung am Wurfarm („Sie hat sich verschlimmert, da ahne ich nichts Gutes“) ein Einsatz unmöglich. Franziskus Gerr und Benjamin Trautvetter gingen krankheitsbedingt angeschlagen in die Begegnung, opferten sich fürs Team. Dass dann Trautvetter mit Pferdekuss vom Parkett humpelte, bedeutete den nächsten Wermutstropfen.

Dennoch ließen sich die Gäste anfangs nicht beeindrucken. Sie gerieten zwar in Rückstand, schafften aber durch Tore von Jure Fistonic und Max Bauer die 2:1-Führung. Als Max Drude und Trautvetter auf 4:2 stellten, waren die favorisierten Hessen leicht perplex, schlugen aber postwendend zurück, wobei sie eine Zeitstrafe für Vilim Leskovec, übrigens die einzige in der fairen Begegnung, zum Ausgleich durch einen Hoddersen-Doppelpack nutzten. Nach zehn Minuten sorgte Trautvetter für das 6:5 des Schlusslichtes – es sollte die letzte Führung der Ihl-Schützlinge sein.

Siebter Feldspieler schlägt fehl

Diese glichen noch einmal durch Gary Hines zum 7:7 aus. Doch in den nächsten Minuten legten die Schützlinge von Jan Redmann einen Zahn zu, wobei sie nun verstärkt und erfolgreich über den Rückraum agierten und auf 11:7 davonzogen. Zwei Mal Gary Hines, am Ende mit neun Treffern bester HSC-Schütze, zum 9:11 ließen kurz Hoffnung aufkommen. Doch dann nahm das Drama für den HSC seinen Lauf. „Nach dem 9:12 habe ich auf die Variante siebter Feldspieler umgestellt. Ich wollte so den Druck auf die gegnerische Abwehr erhöhen. Doch die Maßnahme fruchtete überhaupt nicht“, berichtete ein enttäuschter HSC-Trainer. Die Gäste verzettelten sich im Spielaufbau, verloren den Ball, „was Rodgau Nieder-Roden zu einfachen Toren verhalf“.

Auf- und davongezogen

Gerade deren Spielmacher Johannes von Au fand nun Gefallen daran, den zwischen den Pfosten stehenden Nick Weber mit platzierten Würfen zu überwinden. Von der Au traf in der Schlussphase des ersten Durchgangs vier Mal. Bei den Gästen herrschte weitgehend Ladehemmung. Nach dem Fistonic-Treffer zum 10:14 ließen die Odenwälder ihre Fans durch vier Tore in Folge jubeln, der Hines-Treffer sorgte dann für den 18:11-Pausenstand.

„In der Kabine habe ich die Spieler gefragt, ob sie sich wirklich abfertigen lassen wollen oder noch einmal ordentliche Gegenwehr zeigen“, so ihr Trainer. Tatsächlich raffte sich das Team noch einmal auf. Allerdings erst, nachdem sich die „Redmänner“, die nun ihren Kreisläufer Benjamin von Stein immer besser in Position brachten, auf 24:14 abgesetzt hatten. Gerr, Fistonic und Hines (2) sorgten für Ergebniskosmetik (24:18), was den HSG-Coach auf den Plan rief, der unverzüglich die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legte. Es fruchtete zunächst nicht. Nach dem 25:18 netzten Hines, wieder mit Doppelpack, und Benedikt Kleinhenz zum 21:25 ein.

Für weitere Einsätze empfohlen

„Benedikt hat nach einem etwas nervösen Auftritt in ersten Halbzeit in der zweiten kaltblütiger agiert und sich nicht nur wegen seiner drei Tore für weitere Einsätze empfohlen“, sagte Frank Ihl. Dieser sah die Aufholjagd allerdings schnell verpuffen, weil die Hausherren ihr Polster auf 28:21 ausbauten. Diesen Vorsprung verteidigten die Odenwälder konsequent und sicherten sich verdient zwei Punkte. „Diese hätten uns natürlich auch gut getan“, so Ihl, der sich darüber ärgerte, dass „wir freie Würfe aufgrund von Schlampigkeiten nicht nutzten“. Beispielhaft führte er Trickwürfe bei Kontern an. „Da knalle ich die Kugel ins Tor, notfalls mit dem Torhüter, und versuche da nichts Atemberaubendes.“ Die Kritik ging an Ioannis Fraggis und Maximilian Kalliske, die ohne Treffer blieben. Besser können sie es am kommenden Samstag machen, wenn Eintracht Baunatal anreist. „Momentan mache ich mir aber weniger Gedanken über den Gegner als über die Gesundheit meiner Spieler“, so Ihl.

Rodgau Nieder-Roden: Rhein, Weiss (n. e.) – Weber 2, Wesp, Horn, von der Au 8, Wunderlich, Stenger 1, Hofferbert 2, von Stein 5, Weidinger, Hoddersen 6/1, Schopper 6, Kaiser 2, Keller.

Bad Neustadt: Weber (1.-30.), Schmidl (ab 31.) – Kleinhenz 3, Fraggis, Hines 9, Trautvetter 4, Fistonic 3, Drude 2, Bauer 2, Kalliske, Gerr 1, Leskovec 2.

Siebenmeter: 1/1 – 1/0.

Zeitstrafen: 0 – 2 Minuten.

Zuschauer: 450.

Schiedsrichter: Geiss/Kretzler (Rhein-Neckar Löwen).

Spielfilm: 2:3 (5.), 5:5 (10.), 8:7 (15.), 11:7 (20.), 14:10 (25.), 18:11 (30.) – 20:14 (35.), 24:15 (40.), 25:20 (45.), 28:21 (50.), 31:25 (55.), 32:26.

Quelle: Rhön- und Saalepost