17. Spieltag: HSC ROTMILANE – Eintracht Baunatal 30:21 (15:11)

17. Spieltag: HSC ROTMILANE – Eintracht Baunatal 30:21 (15:11)

Weihnachten ist jetzt noch schöner

Was lange währt, wird endlich gut. Nach langer Erfolglosigkeit und viel Frust hat der HSC Bad Neustadt den Bann gebrochen und durch ein unerwartet deutliches 30:21 (15:11) gegen den GSV Eintracht Baunatal in der Dritten Liga Mitte den ersten Saisonsieg errungen. „Damit hatte ich vor dem Anpfiff eher nicht gerechnet“, sagte der ansonsten stets optimistische Coach Frank Ihl.

Neben den verletzten Krisztian Galli und Martin Bieger drohte auch der Ausfall von Max Bauer und Kapitän Franziskus Gerr, die beide wegen eines grippalen Infekts während der Woche das Bett hüteten, sich aber in den Dienst des Teams stellten. Ihl: „Das zeigt die gute Stimmung der Mannschaft, die zusammenhält. Mir ist heute wie vielen anderen auch ein Stein vom Herzen gefallen. Ich bin glücklich, Weihnachten ist jetzt noch schöner.“

Nahezu fehlerfrei

Die nahezu fehlerfreie Vorstellung führte auch bei den Fans, die schon weit vor Spielende stehend jeden Angriff lautstark und klatschend unterstützten, zur Erkenntnis, dass der HSC nicht dort stehen müsste, wo er steht, wenn die spielerischen Qualitäten aufs Parkett gebracht worden wären. Die Partie startete ausgeglichen. Die Gäste gingen durch Kevin Trogisch in Führung. Der hochgelobte Linkshänder war allerdings eine Enttäuschung, saß früh auf der Bank und nach einem Frustfoul – Griff ins Gesicht von Gary Hines, was mit Rot geahndet wurde – dort dauerhaft. Die Gastgeber glichen bis zum 4:4 jeweils aus. Vor allem Maximilian Drude und Vilim Leskovec sprühten vor Wurflaune und zeigten sich sehr entschlossen. In Führung ging der Hausherr erstmals durch einen von Gary Hines verwandelten Siebenmeter zum 5:4. Der US-Nationalspieler präsentierte sich stark verbessert und traf acht Mal. Als der Vorsprung nach einem Drude-Treffer und dem ersten Tor von Jure Fistonic, zunächst Galli-Vertreter auf der Spielmacher-Position, auf 7:5 ausgebaut wurde, holte sich GSV-Coach Dennis Weinrich seine Mannen an die Außenlinie. Diese hielten das Geschehen zunächst offen, gerieten aber nach dem 10:10 in die Mühlen des HSC.

Entscheidend davon gezogen

„Bis dahin war es noch ordentlich“, so der Gästetrainer in der Pressekonferenz. „Danach folgte ein Einbruch in allen Mannschaftsteilen. Die Abwehr fand keinen Zugriff mehr. Wir haben in der Offensive unser Tempospiel vernachlässigt und mit hoher Fehlerquote agiert.“ Zudem hatten alle drei eingesetzten Torhüter einen rabenschwarzen Tag. „Heute hätte auch der Busfahrer zwischen den Pfosten stehen können“, so einer der wenigen GSV-Fans. Den Anfang vom Ende für den Gast läutete Benjamin Trautvetter, der durchgehend am gegnerischen Kreis eingesetzt wurde, während Gerr nur in der Defensive zum Einsatz kam, mit dem 11:10 ein. Leskovec und Maximilian Kalliske sorgten für das 13:10, was möglich war, weil sowohl Felix Schmidl wie später auch Nick Weber ein starker Rückhalt der Rot-Weißen waren. Mit einem Doppelpack sorgte kurz vor dem Kabinengang Leskovec für die erstmalige Vier-Tore-Führung.

Die baute Benedikt Kleinhenz, der dann für Drude auf halbrechts spielte, auf fünf Tore aus. Die Hausherren setzten zum „Lauf“ an und schraubten, ungeachtet einer Zeitstrafe für Fistonic, die Führung binnen acht Minuten vorentscheidend auf 22:12 aus. Leskovec, Kleinhenz und Hines hießen die Protagonisten, die Routiniers auf der Gegenseite wie Marvin Gabriel und Phil Räbiger fanden nicht ins Spiel.

HSC weiß immer eine Antwort

Aufgrund der schlechten Torhüterleistung und der geringen Fehlerquote der Ihl-Schützlinge blieb auch die sonstige Waffe der Gäste, Tempogegenstöße über ihre Außen Sven Vogel und Felix Geßner, stumpf. Traf doch einmal einer der Weinrich-Sieben, hatten die Gastgeber sofort die Antwort parat. Ihr Vorsprung schwankte ab der 40. Minute zwischen acht bis zehn Toren. Die komfortable Führung erlaubte es Ihl, kräfteschonend durchzuwechseln. So brachte er schließlich Bauer auf Rechtsaußen und die Nachwuchskraft Christopher Früh auf Linksaußen. Beide zeigten sich für die letzten beiden Treffer verantwortlich. Bauer netzte zum 29:19 ein, Früh mit einem technisch anspruchsvollen Wurf aus spitzem Winkel zum 30:20.

Zu diesem Zeitpunkt feierten deren Mannschaftskameraden schon auf der Bank. Dazu hatten sie auch allen Grund. „Der Sieg geht total in Ordnung, da kann ich nur gratulieren“, so der bediente Gästetrainer. Frank Ihl führte den Erfolg auf eine geschlossene Mannschaftsleistung zurück, auf die man aufbauen könne. „Wenn wir diszipliniert in der Offensive spielen, stellt sich auch der Erfolg ein.“ Darauf hofft er in den nächsten Partien. Am 12. Januar geht’s zur SG Nußloch, im nächsten Heimspiel am 18. Januar kommt der HC Elbflorenz II. „Wir werden uns konzentriert vorbereiten. Am 3. Januar werden wir ins Trainingslager gehen“, so Ihl.

Die Statistik des Spiels
Handball: Dritte Liga Mitte HSC Bad Neustadt – GSV Eintracht Baunatal 30:21 (15:11)

Bad Neustadt: Schmidl (1.-20.), Weber (ab 21.) – Kleinhenz 2, Fraggis, Hines 8/3, Trautvetter 2, Drude 5, Kalliske 1, Fistonic 2, Gerr, Leskovec 8, Bauer 1, Früh 1.

Baunatal: Ziebert (1.-22.), Mügge (23.-33.), Horn (ab 34.) – Weiß 1, Rietze, Helbing 1, Kurtz, Gbur 3, Trogisch 1, Vogel 3, Räbiger 3, Geßner 6/3, Reinhardt 3, Gabriel.

Zuschauer: 483.

Schiedsrichter: Großer/Witt (Berlin).

Siebenmeter: 3/3 – 4/3.

Zeitstrafen: 6 – 6 Minuten (Disqualifikation Trogisch/38.).

Spielfilm: 3:2 (5.), 3:4 (10.), 7:5 (15.), 8:7 (20.), 11:10 (25.), 15:11 (30.) – 19:12 (35.), 23:13 (40.), 23:15 (45.), 26:16 (50.), 28:19 (55.), 30:21.

Quelle: Rhön- und Saalepost