21. Spieltag: Northeimer HC – HSC ROTMILANE 26:21 (13:10)

21. Spieltag: Northeimer HC – HSC ROTMILANE 26:21 (13:10)

Zwei rote Karten bei HSC-Niederlage im Kellerduell

Northeimer HC – HSC Bad Neustadt 26:21 (13:10)

War es das in Sachen Klassenerhalt für den HSC Bad Neustadt? „Nein“, meinte deren nach der 21:26-Niederlage schwer enttäuschter Coach Frank Ihl, „die Mannschaft hat trotz widriger Umstände bis zum Abpfiff nicht aufgegeben und Moral gezeigt“. Die widrigen Umstände traten bereits in den Anfangsminuten ein, denn nach der schnellen 2:0-Führung der Northeimer erhielt Max Bauer in der zweiten Minute die erste seiner insgesamt drei Zeitstrafen. Die Überzahl nutzten die Schützlinge von Carsten Barnkothe zu weiteren Treffern.

Nach dem 5:0 (6.) versuchte Ihl mittels einer Auszeit Ruhe ins Spiel zu bringen. Franziskus Gerr und Maximilian Drude verkürzten zum 5:2, doch nach dem 6:2 bekam Vilim Leskovec ebenfalls eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe aufgebrummt. Nach einer Viertelstunde und einer nun aggressiveren Deckungsarbeit hatten die Rotmilane nach einem Leskovec-Treffer zum 8:5 die Gastgeber wieder in Reichweite. Doch die zweite Zeitstrafe für Bauer ließ die Hausherren vor knapp 400 Zuschauern wieder enteilen. Mit einem Zwischenspurt war beim Stand von 11:10 der Anschluss wieder geschafft. Der Ausgleich wäre möglich gewesen, als die Northeimer erstmals in Unterzahl gerieten, doch Sekunden später sah Hines die Rote Karte. „Die Karte war unberechtigt. Auch in den Videoaufnahmen kann man einen Kopftreffer des gegnerischen Torhüters beim Strafwurf nicht erkennen, allenfalls ein leichtes Streifen des sich bewegenden Keepers. Die Entscheidung der Schiedsrichters ließ auch die Northeimer staunen“, sagte Ihl. Das war jedenfalls ein Schock für das Schlusslicht, deren mitgereisten Fans bis zum Seitenwechsel nicht mehr in Torjubel ausbrachen, sondern zwei weitere Gegentreffer registrieren mussten.

Die geplante Aufholjagd im zweiten Durchgang wurde nach einer weiteren Zeitstrafe für Drude schnell im Keim erstickt. Die HC-Routiniers Jannes Meyer und Sören Lange fanden die Lücken im HSC-Abwehrverbund und bauten die Führung der Einheimischen auf ein komfortables 15:10 aus. Bauer verkürzte zwar, doch Meyer und Lange netzten zum 17:11 ein, sodass sich Ihl wiederum zu einer frühen Auszeit gezwungen sah. Als dann HC-Kapitän Paul-Marten Seekamp eine Zeitstrafe bekam, hätte Bauer verkürzen können, doch er scheiterte mit seinem Siebenmeter an Torhüter Fabian Ullrich. „Unsere Fehlerzahl war insgesamt zu hoch, das hat dem Gegner bei Kontern viele einfache Treffer ermöglicht“, kritisierte Ihl. Der Sechs-Tore-Vorsprung der Hausherren blieb so bis zum 19:13 stabil.

Ihl haderte in der Folge immer wieder mit den Entscheidungen der Schiedsrichter und sah dafür auch die gelbe Karte („Die musste ich mir einfach abholen“). Die Referees nahmen sich kurz darauf Franziskus Gerr (Zeitstrafe) zur Brust, wenig später sah sich Bauer wegen der dritten Zeitstrafe auf die Tribüne verbannt. Das zunehmend kleinere Häuflein der HSC’ler hielt bis zum 20:15 zwar immer noch dagegen, doch die folgenden Gegentreffer bedeuteten acht Minuten vor Spielende (23:16) die Vorentscheidung. „In den folgenden Minuten ließen sich meine Spieler aber nicht hängen, was mich irgendwo stolz macht“, verkündete der HSC-Coach, der das Spiel als „kurios“ bezeichnete. Am nächsten Wochenende steht nun das Heimspiel gegen die HSG Hanau an. „Da müssen wir vom Anpfiff weg Dominanz zeigen“, blickt Ihl voraus. (ba)

Northeim: Ullrich, Martinovic, Wenderoth – Meyer 10, Iliopoulos 2, Lange 5/1, Seekamp 3, Springer, Hempel, Wilken, Gerstmann 1, Bode, Buhinicek 2, Nowak, Stöpler 2, Wodarz 1.

Bad Neustadt: Schmidl (1.- 20., ab 50.), Weber 21. – 49.) – Kleinhenz (n.e.), Fraggis 1, Hines 1/1, Bieger 5, Trautvetter 1, Drude 5, Kalliske, Fistonic, Gerr 1, Leskovec 4, Bauer 3/1.

Siebenmeter: 1/1 – 3/2.

Zeitstrafen: 6 – 12 Minuten.

Disqualifikationen: Gary Hines (24., Kopfwurf bei Siebenmeter); Max Bauer (46., nach dritter Zeitstrafe).

Zuschauer: 398.

Schiedsrichter: Bolus/Foitzik (Lübeck). Spielfilm: 4:0 (5.), 7:2 (10.), 8:5 (15.), 10:8 (20.), 11:10 (25.), 13:10 (30.), 16:11 (35.), 18:12 (40.), 20:14 (45.), 21:16 (50.), 23:17 (55.).

Quelle: Rhön- und Saalepost